Politik

Wirbel um FPÖ-Posting gegen die Homo-Ehe

FPÖ-Politiker Manfred Haimbuchner will nicht, dass "Franz den Lois heiratet", um "den Sepp zu adoptieren". Das sorgt für Wirbel.

Heute Redaktion
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"Die Ehe ist die Verbindung von Mann und Frau und bildet in vielen Fällen die Grundlage für Familie und Kinder. Die Homo-Ehe wäre ganz klar eine Aufweichung der familiären Strukturen. Mit der Homo-Ehe kommt auch das Adoptionsrecht für Homosexuelle durch die Hintertür", schreibt Oberösterreichs Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner (FPÖ) auf Facebook. Dies und das dazu gepostete Bild sorgen für Unverständnis.

Am Bild heißt es: "Ich will nicht, dass der Franz den Lois heiratet, damit sie den Sepp adoptieren können." Ein Statement gegen die Öffnung der Ehe für Homosexuelle, wie sie SPÖ, Grüne und NEOS derzeit forcieren – gegen den Willen von ÖVP, FPÖ und Team Stronach. Doch auch unter Haimbuchners und FPÖ-Anhängern regt sich Widerstand gegen das strikte Nein zur Homo-Ehe.

"Nennen Sie mir eine!"

"Ich lebe seit 27.03.2013 in einer eingetragenen Partnerschaft mit einem Mann, mit dem ich seit 14 Jahren gemeinsam durchs Leben gehe. Welche Ehe, welche familiäre Struktur wurde dadurch aufgeweicht? Nennen Sie mir eine einzige! Ihre Argumente sind nicht stichhaltig. Die Öffnung der Ehe für alle Menschen wäre ein einfacher Schritt, der niemanden weh tut oder gar schadet, aber die Liebe zwischen mündigen, erwachsenen Menschen endlich auch rechtlich absichert", so ein Nutzer unter Hauimbuchners Posting. Dutzenden weiteren ist ebenso unverständlich, wieso Haimbuchner sich quer stellt.

Der Landeshauptmann-Stellvertreter versuchte, in einem weiteren Posting eine Begründung: "Es gibt in Österreich bereits das Modell der eingetragenen Partnerschaft. Damit wird sichergestellt, dass niemand in Österreich diskriminiert wird. Die Homo-Ehe wäre ganz klar eine Aufweichung der familiären Strukturen. Die Ehe ist die Grundlage unserer Gesellschaft – bildet die Struktur für Elternschaft und Kinder. "

34 Unterschiede

Allerdings: Gleichgestellt mit der Ehe ist die eingetragene Partnerschaft nicht, es gibt insgesamt 34 Unterschiede. Diese reichen von geringeren Unterhaltspflichten nach Trennungen bis hin zu fehlenden Familiennamen bei eingetragenen Partnerschaften.

"Die FPÖ sollte sich lieber dafür einsetzen dass dieses Thema ein für allemal durch eine Volksabstimmung direktdemokratisch geklärt wird. Eine Mehrheit der Bevölkerung würde ohnehin dafür stimmen. Indem man sich generell sperrt treibt man nur den Linken neue Wähler zu", so ein anderer Facebook-Nutzer.

Über 350 Kommentare gingen zum Posting bis Donnerstagvormittag ein. Der Großteil spricht sich dabei gegen Haimbuchners Statement aus und hätte mit einer Eheschließung Homosexueller keinerlei Probleme. (red)