Politik
Tempo 140: 6 Autos mit Messgeräten ausgestattet
Anfang August startet "Tempo 140" auf einer Teststrecke auf der A1. Verkehrsminister Norbert Hofer und Geschäftsführer der Asfinag, Josef Fiala, erklären den Test.
In Österreich gilt generell auf allen Autobahnen Tempo 130. Dieses Geschwindigkeitslimit stammt aus dem Jahr 1974.
Ab dem 1. August soll auf einer Teststrecke in Oberösterreich zwischen Haid und Sattledt über ein Jahr lang Tempo 140 gelten, damit Erfahrungen (etwa zu Unfällen) gesammelt und Messungen zu Luftverschmutzung durchgeführt werden können. Diese werden laut Fiala von der Asfinag durchgeführt. Diese Daten sollen der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Bei der Schadstoffbelastung habe man sowohl die tatsächliche Belastung an zwei Messstellen gemessen. Der Messwert soll vor und nach der Einführung gemessen werden. Es werden auch die tatsächlichen Emissionen gemessen. Sechs Fahrzeuge werden mit Messgeräten ausgestattet, die vorher 130 km/h, danach mit 140 km/h fahren.
Sollten die Tests für die Umwelt negativ ausfallen, würde Hofer das Projekt Tempo 140 fallen lassen.
Laut Minister Hofer kommen nur etwa 50 Prozent der Autobahnen für Tempo 140 in Frage - Voraussetzung ist eine dreispurige Autobahn.
Laut Asfinagchef wurde die A1 als Teststrecke ausgewählt, da diese dreispurig ist und eine gute Griffigkeit bietet. Die Strecke wurde aber auch aufgrund der wenigen Auf- und Abfahrten gewählt, damit der Verkehrsfluss nicht beeinträchtigt wird.
Auf den Lärm soll sich eine Anhebung des Tempolimits nur minimal auswirken.
Hofer kündigte auch Änderungen beim Nacht-60er für Lkw an.
Kritik von den Grünen
Der oberösterreichische Umweltlandesrat Rudi Anschober (Grüne) sieht in dem Test nur eine Ablenkungs- und PR-Maßnahme, indem ein Aufreger in einem populären Bereich geschaffen werde: Das erhöhte Tempolimit bringe auf die Strecke gesehen eine Zeitersparnis von 15 Sekunden bei einer Erhöhung des Stickoxid-Ausstoßes um 24 Prozent. Ein Testbetrieb sei nicht notwendig: "Es ist schon alles berechnet und in Tests praktisch geprüft worden", stellte Anschober fest. Die Umweltreferenten der Länder hatten sich zuletzt geschlossen gegen das Vorhaben ausgesprochen und die Einhaltung der Grenzwerte für Luftschadstoffe eingefordert.
(red)