Politik

Nach "Neger"-Posting jetzt Stichelei des Ministeriums

Die ÖBB und das Verkehrsministerium haben auf die verbalen Entgleisungen eines FPÖ-Stadtrates reagiert. Höchst unterschiedlich.

Heute Redaktion
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Unter diesem Posting kam es zum besagten Kommentar.
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Bild: Screenshot Facebook

Der Fall rund um einen freiheitlichen Stadtrat, der in einem Internet-Posting homophobe und rassistische Äußerungen über ein Werbesujet der ÖBB geäußert hatte, geht in die nächste Runde ("Heute" berichtete). Am Donnerstag erreichte "Heute" eine erste Stellungnahme der ÖBB zum Thema.

ÖBB: "Vielfalt und Gleichberechtigung sind uns wichtig"

Eigentlich wollten die österreichischen Bundesbahnen mit ihrem Sujet, nach eigenen Angaben, nur kräftig die Werbetrommel für ihre bereits seit 2013 erhältliche Vorteilscard Family rühren. Mit dem jetzt heiß diskutierten Sujet, dass ein homosexuelles Pärchen mit Kind abgebildet zeigte, wollte man auch zeigen, dass diese Familienkarte "ja für alle da ist". Also auch für "die Oma mit dem Enkel, und Tanten und Onkel mit Kindern", so die ÖBB. Außerdem würde es sich bei dem Plakat, auf dem besagtes homosexuelles Pärchen abgelichtet ist, bei weitem nicht um das einzige derartige Werbeplakat handeln. Man habe ganz bewusst mehrere Versionen entwickeln lassen, heißt es aus dem Unternehmen.

Ministerium bezweifelt Sinnhaftigkeit des Sujets

Von Seiten des Verkehrministeriums wird darauf hingewiesen, dass die ÖBB ihre Werbeplakate vollkommen selbstständig entwickeln würden. Außerdem sei davon auszugehen, dass das Sujet bereits in wenigen Wochen wieder verschwunden sein werde, allerdings nicht weil das Ministerium sich an der Darstellung störe. Österreichweit gebe es aber ohnehin nur fünf davon zu sehen (an den Bahnhöfen Linz und Wien), so das Ministerium. Jene Aufsteller, auf denen das Plakat momentan noch zu sehen sei, würden sowieso beständig erneuert werden.

Anzahl der gleichgeschlechtlichen Familien im "Promillebereich"

Einen Seitenhieb in Richtung der Marketingabteilung der ÖBB konnte sich das Ministerium allerdings nicht verbeißen, denn rein aus fachlicher Sicht stelle sich die Frage, ob das betroffene Sujet einen "großen Verkaufs-Turbo" anwerfen könne. Die Haupt-Zielgruppe seien wohl ohnehin überwiegend Eltern mit Kindern, Oma/Opa mit Enkelkindern sowie alleinerziehende Mütter und Väter mit Kindern. Die am heiß diskutierten Plakat abgebildete Situation sei in Österreich daher wohl eher im Promillebereich anzusiedeln, so das Ministerium. (red)