Politik

Razzia bei Identitären-Chef Martin Sellner

Heute Redaktion
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Die Staatsanwaltschaft bestätigte jetzt landesweite Hausdurchsuchungen bei den "Identitären". Die Vorwürfe gegen die Bewegung sind schwerwiegend.

Martin Sellner, Chef der sogenannten "Identitären" in Österreich, steht laut eigenen Angaben im Fadenkreuz der Grazer Staatsanwaltschaft. Wie der 29-Jährige auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte, fand am Freitag eine Hausdurchsuchung in seiner Privatwohnung statt. Hintergrund seien Ermittlungen wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung.

Demzufolge hätten die Beamten Dokumente und Datenträger beschlagnahmt. Die Wohnungstür sei mit Hilfe eines Schlüsseldienstes "aufgebrochen" worden. Auch die Wohnung des prominenten Identitären Patrick Lenart sowie Büroräume habe man durchsucht. Eine ungarische Bank habe unterdessen ein Spendenkonto der Organisation gekündigt.

Nachlesen: Ausschreitungen bei Demo der "Identitären"

Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Verdacht auf "Bildung einer kriminellen Vereinigung."

Die Staatsanwaltschaft bestätigte jetzt die Hausdurchsuchungen bei Mitgliedern der Identitären Bewegung. Dr. Christian Kroschl erklärt im Gespräch mit "Heute", dass es österreichweit in mehreren Bundesländern zu insgesamt 10 Hausdurchsuchungen im Auftrag des LKA-Graz an privaten Adressen und in Geschäftslokalen gekommen sei. Der Grund für diese Maßnahmen? Die Staatsanwaltschaft bestätigte, dass gegen die Identitären Bewegung gleich aus mehreren Gründen ermittelt werde. Die schwerwiegenden Vorwürfe der Staatsanwaltschaft Graz beinhalten die Bildung einer kriminellen Vereinigung, den Verdacht auf Verhetzung, sowie diverse Sachbeschädigungen, die durch Mitglieder der Bewegung entstanden seien sollen.

"Gefängnis wegen Islam-Kritik"

In einem weiteren, auf Englisch verfassten Tweet, stellte Sellner die Hausdurchsuchung mit seiner Kritik am Islam in Verbindung. Man wolle, so die eilig gewobene Theorie, die Mitglieder der Identitären wegen "friedlicher Kritik" an der Religion "für bis zu drei Jahre ins Gefängnis stecken".

(red)