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Kurz macht IS-Opfer zu Österreich-Botschafterin

Heute Redaktion
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Bild: Dragan Tatic

Am 1. Jänner übernimmt Österreich den Vorsitz der OSZE. In New York konnte ÖVP-Außenminister Sebastian Kurz IS-Opfer Nadia Murad Basee Taha, die von der Terror-Organisation als Sex-Sklavin missbraucht wurde, als "Botschafterin des guten Willens" gewinnen.

Am 1. Jänner übernimmt Österreich den Vorsitz der OSZE. In New York konnte ÖVP-Außenminister Sebastian Kurz IS-Opfer Nadia Murad Basee Taha, die von der Terror-Organisation als Sex-Sklavin missbraucht wurde, als "Botschafterin des guten Willens" gewinnen.
 

"Es war mein erschütterndster und bewegendster Termin bisher", sagt Kurz. Montag traf er in New York Nadia Murad Basee Taha. Die 23-jährige Jesidin war letzte Woche von Ban Ki-moon zur Sonderbotschafterin der UNO ernannt worden und hatte dabei den UN-Generalsekretär nach eigenen Angaben "zu Tränen gerührt". In einer bewegenden Rede schilderte die Irakerin die Grausamkeiten .

Neun ihrer Geschwister wurden von der Terrormiliz in Koche getötet. Sie selbst wurde als Sex-Sklavin verkauft, ihre Mutter vor ihren Augen getötet, weil sie zu alt war, um noch Geld zu bringen. Nadia Murad selbst wurde, mit mehreren Frauen und Mädchen, nach Mossul verschleppt, musste Gruppenvergewaltigungen über sich ergehen lassen, wurde mehrmals weiterverkauft.

Drei Monate lang, dann gelang ihr die Flucht. "Wir waren nicht einmal so viel wert wie Tiere", sagt sie. Mit Anwältin Amal Clooney an ihrer Seite will sie nun verhindern, dass die IS-Schlächter eines Tages einmal "einfach ihre Bärte abrasieren und durch die Straßen der Städte gehen, als sei nichts gewesen". In New York sprach Kurz mit Nadia Murad, die dabei immer wieder Tränen in den Augen hatte, und bat sie, als "Goodwill-Abassador" zur Verfügung zu stehen.

"Sie hat ja gesagt", freut sich der Außenminister. Österreich will während des Vorsitzes in der OSZE (Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) die Gewalt gegen Frauen und Radikalisierung zum Schwerpunkt machen. Auch das war ein Grund, warum Nadia Murad zusagte. "Wenn uns nicht einmal erschüttert, wenn Kinder vergewaltigt werden, was dann", sagt sie.

Von Christian Nusser aus New York