Politik
"Manche Väter erpressen Töchter zum Kopftuch"
Der österreichische Islamwissenschafter Mouhanad Khorchide spricht sich für ein Kopftuchverbot für Unter-14-Jährige aus. Diese würde oft dazu gedrängt.
Kaum ein muslimisches Mädchen unter 14 Jahren trägt nach Ansicht des österreichischen Islamwissenschafters Mouhanad Khorchide aus eigener Motivation ein Kopftuch. "In den meisten Fällen beeinflusst der Vater das Mädchen subtil dazu, Kopftuch zu tragen", sagte der Leiter des Zentrums für Islamische Theologie der Universität Münster zur deutschen "Welt".
In den vergangenen zwölf Jahren habe er Erfahrungen mit mehreren Schulleitern gehabt, die sich hilfesuchend an ihn wandten, schildert Khorchide.
"Gott bestraft Mädchen ohne Kopftuch"
Die Rektoren hätten erzählt, dass junge Schülerinnen spontan zwar sagten, dass sie das Kopftuch freiwillig tragen. In Abwesenheit der Eltern jedoch gäben sie zu, dass ihr Vater ihnen "böse" sei, wenn sie das Kopftuch ablehnten. manche Väter würden ihre Töchter sogar emotional erpressen, indem sie erklärten, dass Gott Mädchen ohne Kopftuch bestrafe.
Ein gesetzliches Verbot wie es nicht nur in Österreich sondern auch im deutschen Bundesland Nordrhein-Westphalen im Gespräch ist, sieht er als Schutz für Mädchen. So könnten sich diese in der Auseinandersetzung mit Eltern auf ein Gesetz berufen.
Kopftuch suggeriert, Achtjährige sei sexuelles Objekt
Ein Kopftuch würde eine Achtjährige zudem zum sexuellen Objekt machen. Viele muslimische Frauen wollten mit dem Kopftuch ihre weiblichen Reize verdecken. "Ein Kopftuch bei einem achtjährigen Mädchen suggeriert in dem Fall auch, dass sie ein sexuelles Objekt ist", sagte Khorchide. (red)