Politik

Vilimsky nennt VdB "auf einem Auge völlig blind"

Heute Redaktion
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Harald Vilimsky teilt noch weiter gegen Juncker und Van der Bellen aus.
Harald Vilimsky teilt noch weiter gegen Juncker und Van der Bellen aus.
Bild: picturedesk.com, Montage

Dass sich der Bundespräsident zu Vilimskys umstrittenen Aussagen über Juncker äußerte, sei laut dem FPÖ-Politiker "offensichtlich parteipolitisch" motiviert.

Nach dem wankenden Auftritt von Jean-Claude Juncker beim NATO-Gipfel in Brüssel kritisierte FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky den EU-Kommissionspräsidenten scharf. Er warf ihm Alkoholprobleme vor und forderte gar seinen Rücktritt. Dass der Luxemburger mit Ischias-Problemen zu kämpfen hatte, wollte der Freiheitliche Politiker nicht glauben.

Während Juncker selbst den Vorwurf des Österreichers als nicht ernst zu nehmenden "Kleinkram" abgetan hat und sich über die "vielen Ischias-Experten in Österreich" wunderte, tadelte Bundespräsident Alexander Van der Bellen das Verhalten der Regierung. Neben den "unflätigen" Aussagen von Vilimsky, bekrittelte Van der Bellen allen voran das Schweigen der türkis-blauen Koalition. Dass niemand aus der Regierung auf diese Äußerungen reagiere, schade dem Ansehen Österreichs.

Während Reaktionen von der ÖVP und Bundeskanzler Sebastian Kurz noch immer auf sich warten lassen, holt stattdessen erneut Vilimsky zum Gegenschlag aus.

"VdB auf einem Auge völlig blind"

In einem "ZiB 2"-Interview aus Washington kommentierte der FPÖler die Kritik des Bundespräsidenten als "parteipolitisch" motiviert: "Der Bundespräsident scheint auf einem Auge völlig blind zu sein. Denn wenn andere Politiker, die nicht seinem Spektrum angehören, angegriffen werden und als Wasserleichen, Dreckskerle etc. bezeichnet werden, dann schweigt er. Aber hier ergreift er groß das Wort, möchte offensichtlich auch parteipolitisch seinen am Parlament gescheiterten Freunden helfen", so Vilimsky. Zu den Alkohol-Vorwürfen gegen Juncker stehe er nach wie vor: "In Summe und unter dem Strich wäre es besser, wenn er den Hut nimmt. Und dazu stehe ich."

Im Übrigen könne Vilimsky nicht nachvollziehen, weshalb sich die Regierung zu seinen Aussagen äußern sollte. Immerhin handle es sich lediglich um seine Meinung als frei gewählter Mandatar.

FPÖ ist sich einig

Ähnliche Vorwürfe kamen auch vom zweiten Generelsekretär Christian Hafenecker. Auch er warf dem Bundespräsidenten Einseitigkeit vor. Von anderen FPÖ-Mitgliedern gibt es Rückendeckung. Innenminister Herbert Kickl wollte zwar Junckers Auftritt selbst nicht kommentieren, meinte aber, dass sich jeder "selbst ein Bild machen soll". Vizekanzler Heinz-Christian Strache kommentierte via Facebook: "Ischias ist mit großen Schmerzen verbunden und man hat sicher dabei auch einen schmerzvollen und nicht heiteren Gesichtsausdruck!" Auch er ist der Meinung, dass jeder, der das Video gesehen hat, selbst entscheiden solle.

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