Politik
Führerscheinprüfungen nicht mehr auf Türkisch
Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) greift durch. Für ihn sind die Kosten für die Prüfungssprache "nicht argumentierbar".
Die zweithäufigste Prüfungssprache wird ab 2019 nicht mehr zur Wahl stehen, wenn man den Führerschein machen möchte. Ab da werden neue Fragenkataloge und Lehrmittel erstellt - diese aber, auf Anweisungen von Norbert Hofer, nicht mehr ins türkische übersetzt.
Fahrschüler können die Prüfungen jedoch weiterhin auf Englisch, Kroatisch oder Slowenisch ablegen. Jedoch sei dies den Minderheiten im Staatsvertrag von 1955 zusätzlich eingeräumft worden. Hofer dazu: "Durch jede weitere angebotene Sprache entstehen der öffentlichen Hand nicht argumentierbare Kosten in fünfstelliger Höhe." Die Ablegung der Prüfung auf Türkisch sei bisher lediglich ein "Entgegenkommen" gewesen.
Auch würden Prüfungen auf türkisch andere ethnische Minderheiten diskriminieren. So habe es in der Vergangenheit immer wieder den Wunsch gegeben, die Tests auf Arabisch, Russisch oder Albanisch zu übersetzen. Aufgrund des Aufwands und der Kosten wurde dies nicht umgesetzt.
"Anreiz deutsche Sprache zu lernen"
VP-Generalsekretär Karl Nehammer begrüßt die Maßnahme von Hofer. "Es ist sehr sinnvoll, die Führerscheinprüfungen in türkischer Sprache nicht mehr anzubieten. Neben den Kosten und einer möglichen Diskriminierung anderer Minderheiten sehe ich das Aus für Führerscheinprüfungen auf Türkisch als Anreiz, die deutsche Sprache zu lernen", meint heute Nehammer.
Im vergangenen Jahr wurden von 299.687 Führerscheinprüfungen, 3.631 auf türkisch absolviert. Weitere 2.301 auf Englisch, 2.112 auf Kroatisch und 139 auf Slowenisch. (slo)