Österreich

Wiener HAK bietet nachhaltiges Wirtschaften

Heute Redaktion
Teilen

An der Handelsakademie (HAK) business.academy.donaustadt startet mit Schuljahr 2015/16 erstmals ein alternativer Ausbildungsschwerpunkt für nachhaltiges Wirtschaften. Dabei sollen nicht nur alternative Wirtschaftsmodelle vermittelt, sondern die Schüler auch durch Persönlichkeitsentwicklung und Praxiserfahrung "kreative, kritische, mutige Weltbürger" werden, so Mitinitiatorin Isabel Trögl-Baechle.

An der Handelsakademie (HAK) business.academy.donaustadt startet mit Schuljahr 2015/16 erstmals ein alternativer Ausbildungsschwerpunkt für nachhaltiges Wirtschaften. Dabei sollen nicht nur alternative Wirtschaftsmodelle vermittelt, sondern die Schüler auch durch Persönlichkeitsentwicklung und Praxiserfahrung "kreative, kritische, mutige Weltbürger" werden, so Mitinitiatorin Isabel Trögl-Baechle.

"Es ist wichtig, unseren Jugendlichen Alternativen zu unserer Art der Wirtschaft und des Kapitalismus aufzuzeigen. Die Schüler sollen frei sein und Werte entwickeln. Alleine nur Geld zu verdienen ist ja kein Wert", schildert Betriebswirtin Trögl-Baechle die Beweggründe hinter dem Schwerpunkt unter dem Titel "HAK Experience".

In der Praxis soll das etwa durch "Wertediskussionen" gelingen, in denen hinterfragt wird, welche Wege Waren durch das Konsumverhalten der Industrieländer zurücklegen, welchen CO2-Ausstoß sie zur Folge haben, etc.
Auch die Gemeinwohlökonomie wird gelehrt und in Übungsfirmen erprobt. Dabei werde mit Wirtschaftspartnern zusammengearbeitet, "die Betriebswirtschaft auf den Säulen einer fairen Wirtschaftsordnung und nicht auf veralteten kapitalistischen bzw. neoliberalen Wertvorstellungen verankern".
Bei der Unterrichtsgestaltung wird ebenfalls auf alternative Modelle gesetzt: So gibt es einen fixen Projekttag pro Woche und jedes Semester eine Praxiswoche.
Jedes Jahr sollen Wertediskussionen zu wechselnden Themenschwerpunkten wie Verantwortung, Offenheit oder Soziales stattfinden.
Praxiserfahrungen soll es außerdem im dritten Schuljahr durch bis zu vier Wochen "Work Experience" in einem englischsprachigen Land und ein Sozialprojekt im vierten Jahr geben, für das die Schüler bis zu vier Wochen in einem Land verbringen, in dem ihre zweite lebende Fremdsprache gesprochen wird. Abgeschlossen wird die Ausbildung wie bei der HAK üblich mit Matura.
Unterrichtet wird von bestehenden Lehrern, die die "HAK EXPERIENCE" inhaltlich unterstützen und auch bei der Planung dabei waren. Ihr Ziel ist es, sowohl methodisch als auch inhaltlich neue, nachhaltigere Wege zu gehen - auch wenn der neue Ausbildungsschwerpunkt in der nächsten Zeit noch eine "Inselstellung" haben wird, wie Trögl-Baechle zugibt.

Nähere Informationen dazu gibt es beim "Tag der offenen Tür" am Freitag, 7. November.