Österreich

Mammut-Aktionstag im Naturhistorischen Museum

Heute Redaktion
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Am 2. September steht das Naturhistorische Museum Wien ganz im Zeichen des Sensationsfundes "Bullendorfer Mammut". Die Experten Ursula Göhlich (Paläontologin), Iris Fuchs (Präparatorin), Anton Englert (Präparator) und Anton Fürst (Präparator) werden den Besuchern spannende Informationen zu den Eiszeitriesen geben. (c) NHM Wien
Am 2. September steht das Naturhistorische Museum Wien ganz im Zeichen des Sensationsfundes "Bullendorfer Mammut". Die Experten Ursula Göhlich (Paläontologin), Iris Fuchs (Präparatorin), Anton Englert (Präparator) und Anton Fürst (Präparator) werden den Besuchern spannende Informationen zu den Eiszeitriesen geben. (c) NHM Wien
Bild: zVg

Die beiden 2016 gefundenen Stoßzähne eines Wollhaarmammuts sind der bedeutendste Mammutfund des Landes. Nun werden die Riesen-Hauer erstmals öffentlich gezeigt.

Am "Mammut Aktionstag" am 2. September 2018 dreht sich im Naturhistorischen Museums alles um die haarigen Ur-Elefanten. Besonderes Highlight sind die beiden gewaltigen Stoßzähne eines Wollhaarmammuts, die 2016 im Zuge von Straßenbauarbeiten bei Bullendorf (NÖ) entdeckt und geborgen wurden.

Bei Straßenbau 17.000 Jahre alte Stoßzähne gefunden

Während ASFINAG-Grabungen zum Bau der Autobahn A5 wurden 2016 in der Nähe von Bullendorf einige archäologische und paläontologische Fundstücke entdeckt. Durch eine Notgrabung des Naturhistorischen Museums Wien kamen neben weiteren Knochen zwei 17.000 Jahre alte Stoßzähne eines Wollhaarmammuts zum Vorschein – ein Sensationsfund.

Die Zähne wurden ins NHM Wien transportiert, von ihrem Gipsmantel befreit und über Monate hinweg chemisch gehärtet und aufwendig präpariert. Parallel zu den Bearbeitungen am NHM Wien, liefen Untersuchungen an der Universität Innsbruck zur Altersdatierung und an der Geologischen Bundesanstalt in Wien zur Bestimmung des Lebensraumes des Mammuts.

"Mammutbulle ist auch wichtiger Klimazeuge"

Mittlerweile ist bekannt, dass das Mammut vor rund 17.000 Jahren in den Überschwemmungsebenen der Ur-Zaya während eines auslaufenden Kältemaximums ums Leben kam. "Es handelt sich um den wichtigsten Mammutfund des 21. Jahrhunderts in Österreich. Der Bullendorfer Mammutbulle ist viel mehr als nur Knochen, er ist auch ein wichtiger Klimazeuge", zeigen sich die Paläontologen des Naturhistorischen Museum Wien, Mathias Harzhauser und Ursula Göhlich begeistert.

Aktionstag bietet viel Wissenswertes zum Thema Mammut

Gemeinsam berichten die Paläontologen über die Fundgeschichte und Bergung und erklären die Evolution, die Lebensweise und den Lebensraum der Eiszeitriesen. Präparatoren des NHM Wien geben detailgenaue Einblicke in ihre Arbeit, wie die empfindlichen Knochen aus dem Weinviertler Löss präpariert und Brüche und Fehlstellen ausgebessert wurden. Die Zähne selbst werden vorerst im Vortragssaal des NHM Wien präsentiert, Infopaneele zeigen die Grabung und Präparation, sowie den Lebensraum der Mammuts.

Spezialführungen und Vorträge beim Mammut-Aktionstag



Neben den Stoßzähnen wird beim "Mammut Aktionstag", der in Kooperation mit der ASFINAG stattfinden, auch ein spannendes Rahmenprogramm geboten.

Bereits um 11.00 Uhr beginnt die Führung "Land der Mammuts, Land der Dome", ab 14 Uhr folgt die Kinder-Führung "Mammut und Mammutjäger". Um 15.30 Uhr steht dann das "Leben mit dem Mammut – Jagd, Verwertung und Bedeutung für die altsteinzeitlichen Menschen" auf dem Programm.

Treffpunkt für die Führungen ist in der Unteren Kuppelhalle.

Zwischen 14 und 14.45 Uhr trägt Paläontologe Harzhauser und Göhlich "Alles zum Bullendorfer Mammut – vom Fund zur Analyse" vor. Im Anschluss referiert von 16 bis 16.45 Uhr die Expertin Göhlich zu Aussehen, Evolution und Lebensweise der Eiszeitriesen".

Die Referate sind im Vortragssaal des NHM Wien zu hören, eine gültige Eintrittskarte ist erforderlich, der Besuch der Vorträge ist frei. Alle Informationen zum Mammut-Aktionstag gibt es auch auf der Webseite des Naturhistorischen Museum Wien.



(lok)