Österreich

Energetik-Studie in Seestadt um 19.000 €!

Für eine Studie zur Seestadt Aspern zahlte die Wiener Wirtschaftsagentur 19.000 Euro. Im Zentrum: ein energetischer Holunderbusch.

Heute Redaktion
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Das Areal der Seestadt wurde vor dem Bau für 19.000 Euro "energetisch" überprüft.
Das Areal der Seestadt wurde vor dem Bau für 19.000 Euro "energetisch" überprüft.
Bild: Helmut Graf

Das unheilvoll Komische nahm einige Zeit vor Baubeginn des Projekts „Seestadt Aspern" seinen Lauf. So wie beim Bau des KH-Nord wurde ein Energetik-Experte der Uni-Wien beauftragt, das Gelände des ehemaligen Flughafen „geomantisch" (Weissagungen aus der Erde; Anm.) zu überprüfen. Umgehend entdeckte der Experte laut „profil" am Gelände den „signifikanten Hollerbusch" der im Zuge der Entwicklungsmaßnahmen „berücksichtigt" werden müsse.

Zitat aus dem „Masterplan" zur Besiedelung des ehemaligen Flughafens: „Da die Lebenskraft der wenigen Bäume auf dem Grundstück sehr auffallend ist, spielen sie eine wichtige Rolle zur Stabilisierung der vitalenergetischen Ebene."

Eine Ebene sei der Bereich rund um den später verschwundenen Hollerbusch allemal. Denn das Architektenteam sah den Standort des Strauches als ideal für die Errichtung des „Campus der Religionen" an, der schließlich dann auch im Sommer 2015 im Rahmen einer energetisch-ökumenischen Feier eröffnet wurde.

Die Pflanze wurde offensichtlich planiert, ein Lokalaugenschein des „Heute"-Fotografen jedenfalls zeigt den Campus der Religionen mit den entsprechenden Flaggen, den kargen Boden, auf dem sie stehen, aber keinen Holunderstrauch mehr.

Der Schwarze Holunder (Sambucus nigra), auch bekannt als südwestdeutsch-schweizerisch Holder(busch) oder bairisch-österreichisch Holler, in Norddeutschland oft auch als Flieder bezeichnet, ist ein Strauch aus der Gattung Holunder (Sambucus).
Der Schwarze Holunder ist eine der in Mitteleuropa häufigsten Straucharten. Seine Blüten und Früchte finden vielfach Verwendung als Heilmittel, Lebensmittel und Farbstoff.
Das Aushacken oder Verstümmeln eines Holunders brachte laut Volksmund Unglück oder Tod, der Hollerstrauch im Hausgarten galt als Lebensbaum. Das Verdorren zeigte den Tod eines Familienmitglieds an. Er galt als Abwehrmittel gegen schwarze Magie und Hexen, schützte vor Feuer und Blitzeinschlag.

Quelle: Wikipedia

Auch, ob sich der kostspielige Vollholler wenigstens rentiert hat, ist fragwürdig: Das Fällen eines Holunderstrauchs bringe dem Volksmund nach „Unglück oder Tod". Zumindest 19.000 Euro sind tatsächlich vernichtet…

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