Österreich
193 Länder! Wiener (61) war schon auf ganzer Welt
Geri Winkler war (fast) schon überall. Als einziger Mensch der Welt bestieg er zudem die Seven Summits – die sieben höchsten Berge aller Kontinente.
Reisefieber extrem! Der Wiener Geri Winkler (61) reist, seit er 17 Jahre alt ist. "Ich bin in der Hadikgasse gestanden und bin per Anhalter in diverse Länder Europas gereist", erzählt der pensionierte Mathe-Lehrer im "Heute"-Gespräch. Weiter ging es dann während des Studiums per Interrail. Danach, bereits im Job, kamen die Fernreisen.
Angola war das letzte Land auf der Liste
Jetzt, wo der Globetrotter auch Angola besucht hat, gibt es keines der 193 von der UNO anerkannten Länder, wo Winkler noch nicht war. Und viele Staaten hat er sogar mehrfach bereist: "In Nepal war ich zwölf Mal, mehrere Länder in Südamerika bereiste ich acht Mal. Und auch in Äthiopien war ich bereits mehrmals", so der Wiener. Sein Job als Lehrer kam ihm da sehr entgegen: "Da hat man ja lange Ferien", schmunzelt er. Er habe nicht geplant, alle Länder abzuhaken, "bis ich letztes Jahr draufgekommen bin, dass nur mehr elf Länder fehlen. Da fiel dann der Entschluss, alle voll zu machen." Was er mit seiner Angola-Reise jetzt auch geschafft hat.
"Ich habe mehrmals in den Lauf einer Kalaschnikow geschaut"
Ausgerechnet seine Diabetes-Erkrankung ermöglichte ihm seine extremen Reisen, wurde er doch von Pharmafirmen und Forschungseinrichtungen finanziell unterstützt. "Sie wollten wissen, wie ihre Medikamente unter extremen Bedingungen wirken", erklärt Winkler. Und seine Reisen waren durchaus extrem! "Ich habe mehrmals in den Lauf einer Kalaschnikow geschaut", erinnert sich Winkler, "wurde aber nur ein Mal überfallen. Und da konnte ich mich erfolgreich wehren, nur meine Kamera ging zu Bruch."
Meist war der 61-Jährige mit dem Rad unterwegs: "Da begegnet man den Menschen auf Augenhöhe. So habe ich praktisch nur positive Erfahrungen gemacht", so der Wiener. Und er rät: "Offen sein, alles selber und ohne viele Vorurteile anschauen. Man ist oft überrascht, wie anders es vor Ort ist, als man gehört oder gedacht hat."
Mit dem Rad 8.000 Kilometer – und dann auf den Himalaya
Und wenn er eine seiner vielen Reisen herausstreichen müsste? "Die Top-Reise meines Lebens war alleine mit dem Rad von Jordanien 8.000 Kilometer weit nach Nepal. Danach ging ich alleine zum Basislager des Himalaya – und von dort mit einer Gruppe auf den höchsten Gipfel der Welt", schwärmt der Weltreisende, der neben Englisch und Französisch auch Portugiesisch, Indonesisch, Russisch und Arabisch spricht. "Vieles davon natürlich nicht fließend. Aber zum Überleben reicht es", scherzt Winkler.
Nicht nur moralisch unterstützt wird Geri Winkler von seiner Frau Sylvia (65), die selbst bereits in über 150 Ländern war. Seit 13 Jahren sind die zwei ein Paar, unternehmen viele der Reisen gemeinsam. Hohe Ansprüche an Unterkunft und Verpflegung stellen die Globetrotter dabei nicht, kommen meist mit 30 bis 40 Euro pro Tag aus. "Sonst könnten wir uns das ja gar nicht leisten", erzählt der Wiener.
Und wohin geht's als nächstes? Die nächsten Touren darf Winklers Herzdame aussuchen: "Vielleicht nach Burma oder wieder nach Südamerika? Aber ich möchte meiner Frau da nix hineinreden", lacht er.
(ck)