Österreich

9 Jahre Haft für Ex-Polizisten in Tirol

Schon für Drogenhandel hat ein Tiroler Ex-Polizist zwei Jahre Haft bekommen, nun kommen neun Jahre für die Anstiftung zum Mord dazu.

Heute Redaktion
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Symbolbild
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Bild: Fotolia

Am Donnerstag ging der zweite Prozess gegen einen Ex-Polizisten und Ex-Chef einer Security-Firma zu Ende. Für den Drogenhandel, den er gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin aufzog, bekam er bereits im November das Urteil: Zwei Jahre Haft.

Nun wurde den beiden wegen Anstiftung zum Mord in Innsbruck der Prozess gemacht. Der 44-jährige Ex-Polizist mit Drogenproblem hatte nach seinem Abgang bei der Polizei die Security-Firma gegründet, in der bald auch Drogen geschmuggelt wurden.

Mitarbeiter weggeschnappt

Einer seiner Mitarbeiter "stürzte" den Chef, indem er ihn wegen der Drogen anzeigte. Der Ex-Polizist wurde verhaftet, die Mitarbeiter seiner Firma gingen allesamt in die neu gegründete Firma jenen Mannes, der ihn "verpfiffen" hatte.

Das löste unbändigen Hass beim Ex-Polizisten aus. Er machte mit seiner Firma weiter, lies aber immer öfter hasserfüllte Kommentare über den "Verräter" los. Auch seine Freundin, ebenfalls drogensüchtig, soll die neuen Mitarbeiter dazu angestiftet haben, das Auto des Ex-Mitarbeiters (des "Verräters") anzuzünden und ihn zu verprügeln.

Hass auf Konkurrenten

Der "Verräter" und neue Security-Konkurrent war einer der Zeugen, die am Donnerstag aussagten. Auch zwei Mitarbeiter des Ex-Polizisten, die er zum Mord angestiftet haben soll, sagten gegen ihn aus. Sie warnten das Opfer, bevor es zu spät war.

Der Ex-Polizist habe seine Untergebenen aufgefordert, den Wagen seines Konkurrenten "zur Explosion" zu bringen. "Ich sagte darauf, dass er mir doch als Ex-Polizist so etwas nicht anschaffen könne. Darauf hat er geantwortet, dass das Gesetz nicht alles löse könne!", sagte ein Zeuge vor Gericht.

Beine brechen, lynchen

Der Ex-Polizist hat laut Zeugenaussagen auch davon gesprochen, seinem Konkurrenten die Beine brechen zu wollen. Doch nicht nur auf seinen Konkurrenten hatte der 44-Jährige einen unbändigen Hass, auch der frühere Mann seiner Lebensgefährtin, mit dem es Sorgerechtsstreitigkeiten gab, sollte sterben.

Diese Person sollte "eliminiert" werden. "Es war die Rede davon, dass er sterben solle. Beispielsweise hätten ihn sogar Marokkaner lynchen sollen. Ja, das hat er gesagt und mir dafür einen Betrag von 5.000 Euro genannt.", so ein Zeuge.

Schlussplädoyer

Der Verteidiger fragte den Zeugen beim Prozess, warum er das nicht schon vorher angezeigt habe. Dieser: "Wem hätte man geglaubt: mir oder einem Ex-Polizisten?" Verräterische Telefonate und stimmige Aussagen bewegten Staatsanwalt Thomas Willam trotzdem dazu, den Geschworenen eine Verurteilung zu empfehlen.

Obwohl die beiden Angeklagten alles leugneten und ein Komplott ihres Konkurrenten orteten, waren sechs der acht Geschworenen von der Schuld der beiden überzeugt.

Der Ex-Polizist fasste zusätzlich zu seinen 2 Jahren Haft für Drogenhandel noch neun Jahre Haft für die Anstiftung zum Mord aus. Auch seine Lebensgefährtin muss ins Gefängnis: Sie bekam im Drogenprozess 18 Monate, nun nochmals sechs Monate dazu. (csc)