Österreich
Trotz Krankheit geht jeder Dritte (!) in die Arbeit
Auch wenn es für sich selber, aber auch die Kollegen nicht gut ist: Jeder dritte Österreicher geht auch wenn er krank ist in die Arbeit.
Ganz ehrlich: Haben Sie es auch schon einmal gemacht? Trotz Husten, Schnupfen, Heiserkeit oder sogar Fieber in die Arbeit zu gehen? Laut des aktuellen Arbeitsgesundheitsmonitors der Arbeiterkammer Oberösterreich macht das immerhin jeder dritte Österreicher.
Doch das ist nicht unproblematisch: Denn damit wird der Arbeitsplatz zur Virenfalle. Erkrankte stecken wieder andere an – ein gefährlicher Teufelskreis. "Leider gehen viele aus Verantwortungsbewusstsein oder Angst vor Jobverlust zur Arbeit, obwohl sie sich besser auskurieren sollten", sagt AK-Präsident Johann Kalliauer.
Denn die Befragung bestätigt, was man ohnedies vermutet. 55 Prozent derer, die nicht das Bett gehütet haben, klagen, dass sie sich müde und angeschlagen fühlen. 44 Prozent waren sogar länger krank. 29 Prozent hatten einen Rückfall.
Natürlich wurde auch nach den Gründen für das ungesunde Vorgehen gefragt. Die sind: Pflichtgefühl gegenüber den Kolleginnen und Kollegen (60 Prozent), keine Vertretung, die die Arbeit erledigen könnte (37 Prozent), Arbeit bleibt liegen (32 Prozent) und Angst vor Konsequenzen (16 Prozent).
Der AK-Präsident fordert deshalb einen Kündigungsschutz im Krankenstand. "Die Beschäftigten hätten dann weniger Angst, wegen Krankheit den Job zu verlieren. Betriebe wiederum wären gezwungen, mehr Personalressourcen für Urlaubs- und Krankenstandsvertretungen einzuplanen", so Kalliauer.
(gs)