Österreich
Axt-Überfall auf Juwelier: Ein Täter jetzt vor Geric...
Nach dem Überfall auf den Linzer Juwelier "Wild" vergangenen Sommer steht am Montag einer der vier mutmaßlichen Täter vor Gericht. Ihm drohen 15 Jahre Haft.
Es war der wohl spektakulärste Raub-Überfall seit Jahren. Am 20. Juli 2017 stürmten vier gut gekleidete Männer kurz vor 10 Uhr den Nobel-Juwelier "S.M. Wild" in der Linzer Landstraße (wir berichteten).
"Lay down, lay down", forderten sie die Angestellten damals auf, bedrohten sie mit Waffen. Danach zertrümmerten sie mit mitgebrachten Äxten mehrere Vitrinen. Sie hatten es vor allem auf die teuersten Uhren abgesehen. Insgesamt erbeuteten sie 53 Uhren der Marken Rolex und Tudor im Wert von uber Euro 461.000 Euro.
Während des Überfalls war auch noch die junge Kundin Corinna T. (19) im Geschäft. Die Jus-Studentin wollte gerade einen Anhänger kaufen, als die Täter in den Laden stürmten. "Ich legte mich sofort hin, den Kopf nach unten. Dann hörte ich nurmehr das Glas der Vitrinen splittern", so die 19-Jährige im Interview.
Von Kameras aufgezeichnet
Aufgezeichnet von mehreren Kameras flüchteten die Räuber in einem vor dem Schmuckgeschäft abgestellten Auto (grüner VW Vento, der vierte Komplize saß am Steuer), brausten über die Hafferlstraße davon.
Bei dem filmreifen Coup passierte einem der Täter aber ein folgenschwerer Fehler. Denn beim Griff nach der Beute verletzte sich der Räuber an der Hand, hinterließ Blutspuren.
Vier Monate nach dem Raub, klickten für einen der Beschuldigten die Handschellen. Ein 37-jähriger Serbe wurde von Polizisten am 20. Oktober am Flughafen in Malmö (Schweden) festgenommen.
Am 10. November erfolgte schließlich die Auslieferung nach Österreich und schlussendlich die Überstellung in die Justizanstalt Linz. Bei Einvernahmen zeigte sich der Beschuldigte geständig. Als Motiv nannte er seine prekäre finanzielle Situation.
Von den Komplizen fehlt bislang aber noch jede Spur. Der Serbe hingegen wurde bereits vor neun Jahren in Dänemark wegen eines gleichartigen Raubes auf ein Juweliergeschäft verurteilt.
In einem für vier Stunden angesetzten Prozess drohen dem Beschuldigten Montagnachmittag in Linz wegen schweren Raubes 15 Jahre Gefängnis.
(mip)