Österreich
Das erste Foto: So soll die Seilbahn für Linz aussehen
Jetzt geht es Schlag auf Schlag. Am Montag präsentierte die Stadtpolitik erstmals Pläne für die Linzer Pendler-Seilbahn. Und es gibt ein erstes Foto.
Jetzt macht die Stadt Linz ernst. Am Montag wurden die Pläne für die Pendler-Seilbahn vom Linzer Süden in die Stadt vorgestellt.
Dabei wurden auch erste Visualisierungen vorgestellt. Zu sehen: Ein moderner Glasturm, der beim Bahnhof Ebelsberg gebaut werden soll, und der als Einstiegshaltestelle dienen könnte.
Der Vorschlag wurde bei der Präsentation der weiteren Schritte von Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) und Stadtrat Markus Hein (FPÖ) vorgestellt. "Ich weiß, viele belächeln das Projekt. Aber ich denke, dass es eine Chance ist, die wir nützen müssen", sagt Luger bei der Vorstellung der Pläne.
Die wichtigsten Fakten
< die Strecke soll bis zu 8,4 Kilometer lang werden, von Ebelsberg bis Plesching (9 Stationen)
< bis zu 35 Personen passen in eine Gondel, 23 haben einen Sitzplatz
< pro Stunde können so bis zu 5.500 Passagiere transportiert werden (im Vergleich die Straßenbahn maximal 3.000)
< die Gondel fährt mit 29 km/h über Linz
< zwischen 7 und 31 Stützen sind notwendig
< die Betriebskosten belaufen sich auf 7 Millionen Euro pro Jahr
< die Gondel sind optional klimatisiert und mit Wlan ausgestattet
< die Betriebszeiten sind von 5 bis 24 Uhr
< die Station werden zwischen 35 und 100 Meter (in der Voest) hoch, haben einen Lift und der Turm ist gleichzeitig eine Garage für die Gondeln
< der mögliche Standort: Der derzeitige Park&Ride-Parkplatz vor dem Bahnhof. Auf "Heute"-Anfrage hieß es, dieser müsste verlegt werden. Möglich ist ein Parkplatz zwischen Bahnhof und dem Kreisverkehr vor dem Mona-Lisa-Tunnel
< das Projekt ist innerhalb von drei Jahren realisierbar
< Betreiber soll die Linz AG sein, die Öffi-Tickets samt ÖVV gelten auch in der Seilbahn
Das sind die Kosten
Bleiben die Kosten. Es gibt zwei Varianten. Die Ein-Seil-Bahn (dabei hängt die Gondel an einem Seil) ist mit 175 Millionen Euro zwar billiger. Allerdings kann sie weniger Passagiere transportieren, ist lauter und benötigt mehr Stützen. Die Drei-Seil-Bahn (dabei hängt die Gondel an drei Seilen) ist mit 283 Millionen Euro erheblich teurer, bietet aber mehr Platz, ist bequemer und sehr leise.
"Wir hoffen schon, dass sich der Bund an den Kosten beteiligt", sagt Hein. Seine Plan: Der Bund zahlt 50 Prozent, Stadt und Land Oberösterreich jeweils 25 Prozent. "Natürlich ist nicht billig, aber die Seilbahn ist eine Zukunftslösung in Sachen Verkehr. Sie ist schnell, umweltfreundlich, man steht nicht im Stau und sie fährt immer", ist sich Hein sicher.
So benötigt man mit der Seilbahn von Ebelsberg zur Voest nur neun Minuten. "Das schafft man mit dem Auto nur, wenn es keinen Stau gibt", so Hein.
Schon beim Mobilitätstag in Linz am 23. September wurde Werbung für die Seilbahn gemacht – mehr dazu hier.
Die Linzer finden die Idee offenbar gut. In der letzten Umfrage auf heute.at voteten knapp 150 Teilnehmer mit. 70 Prozent sagten, die Seilbahn wäre eine "gute Idee".
wir berichteten.
(gs)