Österreich
Höbart stellt Trio: Shitstorm, das sagt Polizei
Einen Riesen-Shitstorm löste jetzt Nationalrat Christian Höbart (FP) aus. Der Grund: Er hielt mutmaßliche Diebe in einem Supermarkt an, die Polizei fand bei ihnen aber keine Beute.
Am Montag bemerkte Abgeordneter zum Nationalrat für die FPÖ, Christian Höbart, in einem Supermarkt in Guntramsdorf (Mödling) drei Männer, die laut Höbart Waren stehlen wollten. Der Politiker rief die Polizei, ein Streifenwagen mit zwei Beamten war dann schnell vor Ort ("Heute" berichtete).
Das sagt Polizei dazu
Ein Beamter der Landespolizeidirektion sagt dazu: "Es stimmt, es gab einen Polizeieinsatz am Montag im besagten Supermarkt im Bezirk Mödling. Die Beamten durchsuchten die Männer an der Kassa und konnten aber keine gestohlenen Waren finden, nur eine bezahlte Getränkedose. Daher blieb dann auch nichts Relevantes im strafrechtlichen Sinne über."
Der Polizist erklärt, dass Höbart vom Anzeige- und Anhalterecht Gebrauch gemacht hat. "Wer auf Grund bestimmter Tatsachen annehmen kann, dass eine Person eine strafbare Handlung ausführt, ist berechtigt, diese Person auf verhältnismäßige Weise anzuhalten, jedoch zur unverzüglichen Anzeige an das nächst erreichbare Organ des öffentlichen Sicherheitsdienstes verpflichtet. Und davon hat dieser Abgeordnete Gebrauch gemacht", so der Beamte.
Shitstorm im Internet
Auf Facebook und in sozialen Medien ist der Spott über Christian Höbart jedenfalls groß, Vergleiche mit "Kottan ermittelt" oder "Inspektor Gadget" sind noch die harmlosesten. Viele nehmen dem FP-Mann auch noch immer seinen "Erd- und Höhlenmenschensager" ("Heute" berichtete) krumm. Wegen Wahlbetrugs gab es sogar eine Anklage gegen Höbart.
Christian Höbart selbst bleibt dabei, erklärte am Freitag gegenüber "Heute": "Drei Marokkaner, die von mir und anderen Zeugen an einem Ladendiebstahl gehindert wurden, sind jetzt für einige User und Journalisten unschuldige Kunden, die ich im Supermarkt festgehalten hätte. Fakt ist und dafür gibt es Zeugen: Ich bin eingeschritten, einer der Verdächtigen ist überhaupt gleich davon gerannt, drei andere verblieben im Supermarkt und haben Waren aus dem Rucksack gezogen und chaotisch in Regale zurückgelegt. Ich nenne das Zivilcourage während einer versuchten Straftat. Dass da jetzt manche 'Unschuldige Marokkaner von Freiheitlichem schlecht behandelt' konstruieren, macht selbst mich sprachlos."
(Lie)