Österreich

"Pizza-Bomber" wegen Brandstiftung vor Gericht

Nach einer heftigen Explosion in einer Pizzeria in Hollabrunn saß gestern der Restaurantbesitzer in Wien vor dem Richter.

Heute Redaktion
Teilen
Die Pizzeria wurde von der heftigen Explosion völlig zerstört. Eine siebenköpfige Bande soll das Feuer gelegt haben.
Die Pizzeria wurde von der heftigen Explosion völlig zerstört. Eine siebenköpfige Bande soll das Feuer gelegt haben.
Bild: LPD

Es war ein höllischer Anschlag: Vor einem Jahr flog eine Pizzeria in Hollabrunn mit einer derartigen Wucht in die Luft, dass geparkte Autos vor dem Geschäft zerstört wurden und später 20 Wohnungen evakuiert werden mussten. Gestern folgte in Wien der Prozess zum Inferno.

Der Vorwurf: Versicherungsbetrug

Vor Gericht wurde über dubiose Machenschaften gesprochen: Laut Anklage soll der marode Pizzeria-Besitzer Serbal D. eine siebenköpfige Bande gebürtiger Tschetschenen angeheuert haben sein Lokal „warm abzutragen" – um anschließend bis zu 250.000 Euro von der Versicherung zu kassieren. Nach verrichteter „Arbeit" sollen die Brandstifter jedoch mehr Geld als ausgemacht gefordert haben und dem 40-jährigen Gastronom wüst gedroht haben.

Prozess bleibt spannend

Aussagen eines Angeklagten belasteten bisher nur drei der Tschetschenen. Anwalt Andreas Strobl empört: „Meinen Mandanten hat er nicht belastet. Er kennt die Beschuldigten zwar, aber eine Freundschaft ist keine Mittäterschaft." Zwei der Angeklagten Tschetschenen waren geständig: Sie sollten 1.000 und 1.500 Euro für die Tat bekommen. Der Prozess wurde vertagt, mit einem Urteil ist wohl frühestens Mitte April zu rechnen.