Österreich
Pffff! Luftballons stehen in Österreich vor dem Aus
Um den Plastikmüll zu vermindern, will die Europäische Union unter anderem Luftballons an den Kragen. Bedeutet das das Aus der Ballons?
Wenn sie platzen, ist es vorbei: Luftballons sind Wegwerfware. Die EU-Kommission will sie deshalb eindämmen. Die Ballonhalter aus Plastik sollen verboten werden, und auch der Verkauf der Ballons selbst soll beschränkt oder mit einer Umweltabgabe belegt werden. "Das kann ganz schlimme Konsequenzen für uns haben, vielleicht müssen wir dann zumachen", sagt Martin Müller zur Schweizer Zeitung "20 Minuten". Die Müller-Ballon AG aus Herznach handelt mit Luftballons, die zur Hälfte aus der EU kommen.
Aus Plastik sind aber nur die glitzernden Folienballons, die es in verschiedenen Formen wie Herzen, Autos oder Katzen gibt. Die normalen Ballons sind aus Naturkautschuk und kompostierbar, wie Müller betont. Die EU macht aber zwischen den Ballons keinen Unterschied.
Kampf für den Kautschukballon
Umweltschonende Ballons sind bei Müllers Kunden auch unabhängig von der EU schon seit längerem ein Thema. "Immer mehr interessiert das", sagt Müller. Aber der Verkauf der Folienballons aus Plastik sei trotzdem nicht zurückgegangen. Immerhin werden um die 20 Millionen Euro Umsatz mit Partyartikeln wie Luftballons oder Girlanden gemacht, so Schätzungen für Länder wie Österreich und die Schweiz.
Nun sammelt Müller Geld. Für eine geplante Kampagne des Europäischen Ballon- und Party-Verbandes. Sie wirbt für die Beibehaltung der Ballons aus Kautschuk. "Ich gehe davon aus, dass wir damit Erfolg haben", hofft Müller. Die Folienballons stehen jedoch vor dem Aus: Denn aus Bio-Plastik oder einem anderen umweltfreundlichen Material lassen sie sich laut Müller nicht herstellen.
Plastik-Pläne der EU
EU-Mitgliedsstaaten sollen künftig auf den Verkauf von Plastikgabeln, -messern, -löffeln sowie Strohhalmen und Essstäbchen aus Kunststoff verzichten. Auch Ballons würden darunter fallen. Außerdem arbeite man an einet Steuer auf Plastik.
Plastikfrei leben - das sind die Alternativen zum Kunststoff. (Video: Glomex) (ish/red)