Österreich
Jeder zweite Volksschüler hat Migrationshintergrund
Der Anteil der Schulabbrecher mit Migrationshintergrund ist deutlich höher als bei Schülern ohne.
Knapp ein Viertel aller Jugendlichen in Österreich hat einen Migrationshintergrund. Ein Blick in die österreichischen Schulen verrät auch, das 22 Prozent der rund 1,13 Millionen Schülerinnen und Schüler eine andere Muttersprache als Deutsch haben.
In Wien ist der Wert besonders hoch: Knapp die Hälfte aller Volksschüler hat eine nichtdeutsche Umgangssprache. In den Hauptschulen beträgt die Zahl der Schüler mit Migrationshintergrund sogar 70 Prozent.
Probleme am Arbeitsmarkt
Knapp ein Viertel aller Schulabbrecher haben keine deutsche Muttersprache. Nur drei Prozent ihrer Schulkollegen mit deutscher Muttersprache verlassen das Schulsystem ohne Pflichtschulabschluss.
Das Problem wirkt sich auch auf den Arbeitsmarkt aus. Im Jahr 2015 waren Jugendliche mit Migrationshintergrund doppelt so oft arbeitslos als Jugendliche ohne Migrationshintergrund.
"Bildung ist der Schlüssel zum Erfolg"
Franz Wolf, der Geschäftsführer der Österreichischen Integrationsfonds, will nun den Eltern der Schülerinnen und Schülern mit nichtdeutscher Umgangssprache den Wert der Bildung vermitteln. "Bildung ist der Schlüssel für ein erfolgreiches Leben in Österreich", stellt er klar.
Wer aber glaubt, dass die Schüler sich gegen das System sträuben, der irrt sich: Die Jugendlichen geben großteils an, dass sie mit dem österreichischen Lebensstil zufrieden sind. Auch die Integration würde "sehr gut" funktionieren.
(ds)