Österreich
Glawischnig: Drei Monate Haft für Rotlicht-Gerücht
Ein "Journalist" bezichtigte Eva Glawischnig, im Bordell gearbeitet zu haben. Die Ex-Politikerin klagte. "Puff-Mutter" Madame Nina sagte per Video aus!
Ex-Politikerin Eva Glawischnig ist am Dienstag gerichtlich gegen den selbsternannten Journalisten Walter Eichelburg vorgegangen. Dieser hatte im Internet ein mieses Rotlicht-Gerücht um die Ex-Grüne verbreitet. Wie berichtet, nahm er in einem Artikel Bezug auf das Buch von "Puff-Mutter" Nina Janousek. Heute wurde Eichelburg in Wien zu drei Monaten bedingter Haft und einer Geldstrafe von 2.200 Euro verurteilt. Eichelburg nahm das Urteil an, Eva Glawischnigs Anwältin erbat sich Bedenkzeit.
"Madame Nina" zugeschaltet
Obwohl sie der Justiz ursprünglich nicht die Türe zu ihrer Villa in Wien-Floridsdorf öffnen wollte, sagte "Puff-Mutter" Janousek heute doch aus. "Sie fühlt sich nach ihrer schweren Herz-OP halt nicht immer wohl. Heute ging es ihr aber besser", sagte ihr Gatte Baldur am Telefon zu "Heute". Ein Gerichtsmitarbeiter durfte also mit einem Laptop ins Schlafzimmer von Janousek. "Das Notebook wurde auf den Nachtisch gestellt und meine Frau hat dann die Frage des Richters beantwortet", so Baldur Janousek.
Aussage unter Ausschluss
Astrid Wagner, Rechtsanwältin der Puff-Mutter, hatte noch am Vormittag Kontakt mit ihr aufgenommen und ihre größten Ängste zerstreut: "Madame Nina achtete Zeit ihres Lebens penibel auf ihr Äußeres. Sie hatte Sorge, dass etwaige Videoaufnahmen von ihr in ihrem derzeitigen Zustand dann um die Welt gehen."
Das Gegenteil war der Fall. Als Nina Janousek dem Richter per Liveschalte sagte, dass Eva Glawischnig "nicht einmal bei uns vorbeigangen ist", wurden Gerichtskiebize und Medienvertreter aus dem Verhandlungssaal Nummer 302 geschickt.
Angeklagter zieht nun in "Fluchtburg"
Wenige Minuten später dann das milde Urteil gegen Walter Eichelburg – dieses wird nicht einmal in seinem Strafregisterauszug aufscheinen. "Jetzt hat sie also ihren Persilschein", donnerte der rüstige Senior noch im Gehen. Aber wir alle hätten demnächst ohnehin andere Sorgen, so Eichelburg: "Ein Systemwechsel hin zu einer neuen Monarchie droht Österreich" – freilich erst nach einem "Atomwaffenangriff, der es in sich haben wird". Eichelburg ziehe sich daher nun in seine "Fluchtburg" zurück. Wo die sich befindet? "Das ist selbstverständlich geheim". (red)