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Joghurt essen senkt das Darmkrebsrisiko
Zwei oder mehr Joghurts pro Woche reduzieren das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken – zumindest bei Männern.
Darmkrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen in den westlichen Industrienationen. Jährlich erkranken etwa 5.000 Österreicher daran. Obwohl die Zahl der Neuerkrankungen dank der wirksamen Vorsorgeuntersuchung stetig zurückgeht, ist Darmkrebs bei Frauen die zweithäufigste und bei Männern die dritthäufigste Krebserkrankung.
Wie Forscher der Washington University School of Medicine in St. Louis im Fachjournal "Gut" berichten, können – vor allem Männer – ihr Risiko für Darmkrebs ganz einfach senken. Offenbar muss man dafür nicht mehr tun, als regelmäßig Joghurt zu essen.
Weniger Krebsvorstufen
In der Studie, an der rund 32.000 Männer und knapp 56.000 Frauen teilgenommen hatten (siehe Box), zeigte sich, dass durch den Verzehr von mindestens zwei Joghurts pro Woche das Risiko für sogenannte Adenome – abnorme Wucherungen, die Krebs vorausgehen – reduziert werden konnte.
So lief die Studie ab
Die Teilnehmer unterzogen sich im Rahmen der Studie einer Darmspiegelung und gaben alle vier Jahre detailliert Auskunft über ihren Lebensstil und ihre Ernährung, einschließlich der Menge an Joghurt, die sie gegessen haben. Während des Untersuchungszeitraums entwickelten sich bei den Männern 5.811 Adenome und bei den Frauen 8.116.
Konkret zeigte sich dass die männlichen Joghurt-Fans im Vergleich zu den Joghurt-Verächtern ein um 19 Prozent geringeres Risiko hatten. Bei Frauen zeigte sich dagegen kein Zusammenhang zwischen joghurthaltiger Ernährung und Adenom-Risiko.
Welche Faktoren begünstigen Darmkrebs?
Wichtige Faktoren für das Ansteigen der Darmkrebserkrankung sind mangelnde Bewegung und Übergewicht. Auch Rauchen erhöht das Erkrankungsrisiko. Den wohl größten Einfluss auf die Entstehung von Darmkrebs hat jedoch die Ernährungsweise.
Als Darmkrebs-fördernd gelten:
einseitige, ballaststoffarme Kost mit einem hohen Anteil an tierischem Fett und Eiweiß
stark gesalzenes, gepökeltes, geräuchertes oder gegrilltes Fleisch
vermehrter Alkoholkonsum
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Zwei Erklärungsansätze
Doch wie kommt es zu dieser Wirkung? Die Forscher vermuten, dass Lactobacillus bulgaricus und Streptococcus thermophilus, zwei Bakterien, die häufig im lebenden Joghurt vorkommen, die Zahl der krebserregenden Chemikalien im Darm senken können.
Alternativ wäre es laut den Wissenschaftlern aber auch möglich, dass der Joghurt entzündungshemmende Eigenschaften hat und die Durchlässigkeit des Darms verringert, da Adenome mit einer erhöhten Darmpermeabilität verbunden sind.
(fee)