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7-Jähriger tot, weil Eltern Antibiotika verweigerten
Bub in Italien litt an Mittelohrentzündung. Diese wurde nur homoöpathisch behandelt. Dann fiel er ins Koma, nun ist der Siebenjährige verstorben.
Der Tod eines 7-Jährigen bewegt Italien: Der Bub aus Cagli in der Region Marken litt an einer Mittelohrentzündung, die homöopathisch behandelt wurde und nicht mit Antibiotika.
Die Eltern weigerten sich seit dem dritten Lebensjahr des Kindes, diesem Medikamente zu geben und hatten bereits eine Mittelohrentzündung homöopathisch behandelt. Doch jetzt breitete sich die Infektion aus und führte zum Hirntod von Francesco, nachdem er am Mittwoch das Bewusstsein verloren hatte.
Ein Großelternteil sagte gegenüber der lokalen Presse, dass jetzt rechtliche Schritte gegen den Arzt eingeleitet werden. Die Justiz ermittelt.
Die Ohr-Entzündung hatte mit den "klassischen" Symptomen wie Schmerzen, verstopfte Nase und Fieber begonnen. Die Eltern suchten den homöopathischen Arzt Massimiliano Mecozzi auf, nachdem sie beschlossen hatten, ihrem Kind keine Antiobiotika ab dem dritten Lebensjahr mehr zu geben. Der Arzt machte den Eltern auch Hoffnung: "Ihr Kind wird bald gesund sein", sagte Mecozzi. Doch der Zustand von Francesco verschlimmerte sich zusehends. Der Bub verlor das Bewusstsein. Die Ärzte kämpften vergebens um sein Leben, er verstarb schließlich im Spital.
Die Zeitung "Corriere della Sera" titelte am Samstag "Omeopazza", was so viel wie "Homöopathie-Irrsinn" bedeutet. Der Autor Massimo Gramellini schreibt: "Leider gibt es so dumme Menschen, die nicht leben können ohne sich einem Dogma zu verschreiben, sei es religiös, meterialistisch, wissenschaftlich, anti-wissenschaftlich, vegan oder fleischliebend", so Gramellini in seiner Gesellschaftskritik.
(Red)