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Skyworld VR ist Strategie, wie Sie sie noch nie sahen
Mit Skyworld VR hat Vertigo Games nicht nur seinen Strategiehit VR-fähig gemacht, sondern auch gleich das Beeindruckendste überhaupt geschaffen.
Das Shooter-Genre hat mit Firewall Zero Hour einen echten VR-Hit, die Abenteuer-Schiene mit Astro Bot: Rescue Mission und die Horror-Klasse mit The Persistence. Und nun endlich auch der Strategie-Sektor, denn mit Skyworld VR aus dem Hause Vertigo Games ist trotz aller Zweifel ein Weltklasse-Virtual-Reality-Umsetzung auf PlayStation VR gelandet.
Bei Skyworld handelt es sich um ein klassisches Strategiespiel, das um intelligente VR-Elemente erweitert wurde. Der Spieler findet sich dabei unter dem VR-Headset in einer Welt voller Drachen, Dämonen und schwebender Mini-Königreiche wieder. Als scheinbar mächtiger Spieler-Gott blickt man dabei auf eine scheibenförmige "Insel" hinunter und kann mit seinen Händen in der VR-Welt interagieren.
Das Ziel des Spiels ist schnell erklärt: Allerlei bösartige Gesellen fallen in die Insel des Königreichs ein und der Spieler muss etwas unternehmen, um dieser Invasion Herr zu werden und seine Bürger zu schützen. Dabei wird die Insel in Bereiche aufgeteilt, die es zu befreien, erobern und verteidigen gilt. Besonders macht Skyworld, dass dies alles Ressourcen- und Runden-basiert geschieht. Aber auch die Gestaltung ist speziell: Zwar gibt es nur wenige Gebäude, die um den "Inselberg" in der Mitte platziert werden können, jedes einzelne ist aber detailliert umgesetzt. Und auch die Welt ist keineswegs leer, hier ziehen VR-Wolken über das Spielfeld, VR-Bäume wehen im VR-Wind und VR-Vögel kreisen am VR-Himmel. Fantastisch!
Gutes Ressourcenmanagement
Beeindruckend zeigt sich gleich anfangs das Ressourcenmanagement. Hier gilt es nicht nur, einfach alles einzusacken, was man findet. Die Ressourcen korrelieren miteinander, was bedeutet: Nur wer genug Gold und Nahrung hat, kann Arbeiter dazu motivieren, Holz zu sammeln oder Eisen abzubauen. Und nur wer Holz und Eisen hat, kann Gebäude errichten, die wieder Gold einbringen. Wer wild eine Ressource verschleudert oder eine Quelle ausbeutet, wird schnell bestraft. Vor allem in höheren Schwierigkeitsgraden wird eine fehlende Planung stark bestraft.
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Vom Ressorucenmanagement geht es weiter in die Tiefe. Als VR-König kann man bestimmen, wie viel Steuer die Bürger zahlen sollen und wie viel Nahrung ihnen zuteil werden soll. Und wieder hat alles extreme Auswirkungen, die aber jederzeit logisch und nachvollziehbar sind. Niedrigsteuern sorgen so für Wohlbefinden bei den Bürgern, sie spülen aber kaum Geld für Arbeiter und Gebäude in die Kasse. Skyworld VR ist hier ein wahres Paradies, um mit Mikro-Management-Systemen zu experimentieren und die Auswirkungen zu beobachten.
An jedes Detail gedacht
Wie viel Arbeit in Skyworld VR steckt, wird nach und nach in jedem Betrachtungswinkel klar. Es gibt eine witzige Handlung, die sich über eine mehrteilige Kampagne erstreckt. Texteinblendungen poppen nur auf, wenn es etwas Wichtiges zu sagen gibt, ansonsten führt uns eine angenehme Sprecherstimme durch den Titel. Die Spielfeldinsel lässt sich mit unseren VR-Händen drehen und auch in der Höhe verstellen, damit wir jederzeit den besten Zugriff auf ein Gebiet haben.
Und die Funktionen, die wir oft brauchen, wie etwa Gebäude zu erreichten, lassen sich aus dem Menü in die VR-Luft hängen, wo wie schnell Zugriff darauf haben. Egal ob Truppen oder Gebäude, einsetzbare Dinge werden einfach gegriffen und an dem gewünschten Ort abgesetzt. All das funktioniert selbsterklärend, ist perfekt auf den Titel abgestimmt – und vor allem für VR ein ein Novum. Bisherige Titel im Strategiesegment versuchten eher den Ansatz des Minimalismus, als tiefgreifende Mechaniken einfach für VR umzusetzen.
Actiongeladener Kampf
Im Kampf zeigt sich Skyworld VR zuerst als klassisches Strategiespiel. Mit anfangs einem General bewegt man sich eine vorgegebene Anzahl an Feldern über das Land, das sich mit verschiedenen Klimazonen zeigt. Je nach Runde herrscht Sommer, Frühling, Herbst oder Winter, jeweils beeindruckend visuell umgesetzt. Die Generalfigur stellt dabei eine ganze Armee dar, die auf freien Feldern Anspruch auf das Gebiet stellen und dort bauen kann. Haben allerdings Dämonen das Gebiet eingenommen, geht es in die Schlacht. Die Schlacht sieht dabei so aus, dass das Spiel in einen Kartenmodus wechselt, das Kampfgebiet ist wieder eine neu gestaltete Scheibe. Jede Einheit bildet dabei eine Karte in unserer virtuellen Hand, etwa Schwertkämpfer und Kanonenschützen – weitere wie Drachen (!) lassen sich im Labor mit genügend Ressourcen erforschen.
Spielt man am Kampfarenen-Spielfeld eine Karte aus der virtuellen Hand aus, kann man damit am Spielfeld punktgenau die jeweilige Truppe auftauchen lassen. Das ermöglicht auch taktische Manöver: Spielen wir die Schwertkämpfer-Karte ganz rechts und die Bogenschützen-Karte ganz nah zum Spieler-Avatar aus, kann unser Nahkampf-Trupp die Dämonen flankieren während Pfeile auf sie niederpfeifen. Jede Truppe lässt sich gegen Ressorucen auch weiter upgraden. Der Spieler selbst kann in Gefechten zwischendurch aus seinen VR-Händen Feuerbälle schleudern. Mit der Zeit kommen immer mehr Truppen dazu, die Animationen von Explosionen, selbstagierenden Truppen und feuernden Kanonen ist überwältigend.
Perfektes VR-Strategie-Abenteuer
Spieler als auch Gegner besitzen in der Kampfarena eine Burg und zwei Türme. Um zu gewinnen gilt es, zuerst die Türme einzureißen und schließlich die Burg explodieren zu lassen. Auch wer kein großer Fan von Strategiespielen ist, wird sich von dieser VR-Präsentation wahrscheinlich begeistert zeigen. Die Abwechslung wiederum verliert sich im späteren Spielverlauf etwas, denn vieles wie die Kämpfe läuft jede Runde nach demselben Schema ab.
Gerade für VR ist die Umsetzung aber wirklich grandios ausgefallen. Die Steuerung ist präzise, jedes Element wird in jedem Betrachtungswinkel gut sicht- und lesbar eingeblendet und smarte Funktionen wie die Spielwelt-Höhenverstellung zeigen, dass sich die Entwickler sehr viele Gedanken über die perfekte VR-Präsentation gemacht haben. Im Vorteil sind hier aber klar die Multiplayer. So Spaß es auch macht, der Dämonen-KI in den Hinmtern zu treten, gegen menschliche Gegner am Spielfeld spielt es sich einfach fantastisch. Und dann wird aus dem ohnehin schon tollen VR-Spiel das perfekte VR-Strategie-Abenteuer. (rfi)