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So heldenhaft ist Marvel Ultimate Alliance 3
Die Supermenschen des Marvel-Universums verbünden sich erneut gegen das Böse. Das ist teilweise stumpf, macht aber Laune.
Vor einigen Jahren sorgten "Marvel Ultimate Alliance" und der Nachfolger für Spaß auf PS3 und Xbox 360. Viele bekannte Superhelden des amerikanischen Comicverlags und bekannte Storys wie etwa "Civil War" zum Nachspielen – das kam an. Danach wurde es aber ruhig um die Serie, wenn man von einer lieblosen Portierung auf PS4 und Xbox One absieht.
Nun ist Teil 3 da – exklusiv für Nintendo Switch und mit einer komplett neuen Story, auch wenn man Anleihen zu den Avengers-Blockbustern "Infinity War" und "Endgame" erkennt.
Schon wieder Thanos
Die Handlung klingt bekannt: Der wahnsinnige Weltraum-Tyrann Thanos will die sechs Infinity-Steine an sich reißen – und die Helden des Marvel-Universums müssen das verhindern. Etwas neuer mutet da schon an, dass er von der Black Order unterstützt wird. Seine Generäle machen die Drecksarbeit während der Meister im Hintergrund die Fäden zieht.
Das alles ist in Ansätzen bereits aus dem Kino und Comicheften bekannt. "Marvel Ultimate Alliance 3: The Black Order" beeindruckt aber vor allem mit seinen unfassbar vielen Charakteren und Gastauftritten.
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Zum Start schlüpft man in die Stiefel der Guardians of the Galaxy – richtig gelesen, aller Mitglieder! Denn das Game ist komplett auf Vier-Spieler-Koop ausgerichtet. Sind keine anderen Spieler zur Hand, übernimmt der Computer und man kann nach Belieben die Charaktere wechseln. Star-Lord, Drax und Gamora sind normale Figuren, Rocket und Groot zu einer zusammengefasst. Der Waschbär ist für die Geschosse auf Distanz verantwortlich, der Baum übernimmt den Nahkampf.
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Große Heldenriege
Nach und nach gesellen sich die Avengers, die X-Men, die Defenders und sogar die Inhumans zur Allianz. Und das ist auch bitter nötig, denn das Game wirft den Helden nicht nur Thanos und seine Schergen entgegen, sondern auch zahllose Schurken aus allen Winkeln des Universums. Dabei sind Klassiker wie Doktor Oktopus und der Grüne Kobold genauso wie Exoten, etwa der groteske Modok.
Das Gameplay selbst erinnert an eine noch weiter simplifizierte Fassung von Blizzards "Diablo 3". Man läuft durch Levelgebiete, sieht sich die Helden aus der Draufsicht an und zündet neben normalen Standard-Schlägen auch Spezialattacken. Wenn sich die entsprechende Leiste ausreichend gefüllt hat, kann jeder Charakter außerdem einen besonders zerstörerischen Ultra-Move vollführen. Wenn das alle vier Figuren gleichzeitig tun, wird der Bildschirm von Effekten geradezu zugebombt.
Kein Loot
Anders als in "Diablo" gibt es keine sammelbaren Ausrüstungsgegenstände oder Waffen. Stattdessen können Helden mittels seltener Kristalle, dem sogenannten ISO-8, mit passiven Fähigkeiten wie verbesserten Statuswerten ausgestattet werden. Jeder Held levelt separat. Daher bleiben zwangsläufig mehrere auf der Strecke, wenn man die Story durchspielt. Sie können allerdings mit bestimmten Items schnell aufgelevelt werden.
Einen weiteren Modus stellen die Infinity-Risse dar. Sie bieten diverse Aufgaben und Stipulationen. Manchmal muss man eine gewisse Zahl von Gegnern in einer vorgegebenen Zeitspanne besiegen, dann wieder mit massiv geschwächten Angriffen auskommen. Als Belohnung gibt's Ingame-Währung und alternative Kostüme für die Helden.
Fazit
"Marvel Ultimate Alliance 3: The Black Order" besteht oft einfach nur daraus, unentwegt auf großteils wehrlose Fußsoldaten einzuprügeln. Das mag stumpf sein, macht aber Spaß. Immerhin möchte man ja die Superhelden-Fantasie ausleben. Positiver Nebeneffekt: Auf einem niedrigeren Schwierigkeitsgrad können auch Kinder ihren Spaß haben, denn auch die Story plätschert eher vor sich hin und bietet kein kontroverses Material. Für Nachschub ist übrigens gesorgt: Inhalte zu "Marvel Knights", "X-Men" und "Fantastic Four" sollen als DLCs folgen. (L. Urban)