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Elsweyr macht The Elder Scrolls Online zum Muss
The Elder Scrolls Online ist ein Pflichttitel für Fans von Massively-Multiplayer-Online-Games (MMO). Mit Elsweyr sollten aber auch Genre-Fremde zugreifen.
Das Massively Multiplayer Online Role-Playing Game The Elder Scrolls Online hat wieder Zuwachs bekommen. Am Spiel-Kontinent Tamriel ist das Gebiet Elsweyr in Gefahr. Das gleichnamige neue Kapitel ist der mittlerweile 16. Zusatzinhalt für das bereits 2014 erschienene und exzellent bewertete The Elder Scrolls Online. Mit ihr fallen Drachen und Untote wieder in Tamriel ein – zum Guten oder zum Schlechten?
Elsweyr ist in jedem Fall eine Premiere für The Elder Scrolls Online. Waren bisherige Kapitel fast vollkommen abgetrennt von der Hauptgeschichte, ist Elsweyr mittendrin im Geschehen. Wer die Geschehnisse verstehen will, sollte das Hauptspiel zum großen Teil sowie die Erweiterung Wrathstone durchgezockt haben. Spielbar ist Elsweyr aber ab Level 1. Auch ist Elsweyr nicht ein karg eingeschobenes Gebiet, sondern erstrahlt als eigene Welt mit verschiedenen Landschaften wie Wüsten und Wäldern.
Schon alleine von der Aufmachung und der Handlung gab es bisher keinen so aufwändig produzierten Zusatzinhalt. Die Spielwelt von Elsweyr lebt, in Dörfern tummeln sich Bürger bei alltäglichen Aufgaben, mitten in Felsformationen stampfen feuerspeiende Drachen durch die Gegend, Tote erheben sich zu neuem Leben und die Ruinen sind nicht nur schönes Beiwerk, sondern können durchstreift werden – darin findet man Kunstwerke und Schriften, die das Leben der Khajiit, des katzenartigen Tiervolks von Elsweyr, erzählt.
Zwischen den Zeilen Gesellschaftskritik
Wer die Funde genau durchschmökert, wird auch eine große Portion Gesellschaftskritik in Elsweyr vorfinden. Rassismus, Vorurteile, Ausgrenzung – The Elder Scrolls Online scheut sich im neuen Kapitel nicht, auch diese Themen deutlich rüberzubringen. Etwa, wenn die Khajiit weithin als Drogensüchtige und Verbrecher verrufen sind und nomadenartig durchs Land ziehen, oftmals wohl verstoßen. Elsweyr lebt aber nicht von den Stereotypen, sondern gibt Gelegenheit, diese auszuräumen.
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Spieler lernen Khajiit als liebevolle Gestalten mit Hang zu Frieden und Ruhe kennen – Landwirte und (oft zu) gutgläubige Rudelwesen. Den Ruf als Diebe hatten sie sich mit ihrer Kultur erworben, dass Gegenstände niemanden gehören, außer es ist deutlich so gekennzeichnet. Und das Drogen-Vorurteil ist ebenso schnell aufgeklärt: Drogen haben auf die Körper der Khajiit kaum Auswirkungen, weswegen sie auch nichts dagegen haben, welche in ihr Essen zu mischen.
Pro- und Kontra in Elsweyr
Mit der Hauptquest von Elsweyr ist der Spieler gut 20 Stunden beschäftigt – gleich viel Zeit, wenn nicht mehr, geht dazu beim Erkunden des gesamten Gebiets drauf. Dass die Hauptgeschichte zwar gut ist, aber wie die Grafik nicht sonderlich mitreißt, wird durch die unglaublich abwechslungsreiche Welt und die liebevoll umgesetzten Figuren ausgeglichen. Und neben der Hauptquest findet man auch gut ein Dutzend Nebenaufgaben, die packender sind als vieles, das The Elder Scrolls Online bisher zu bieten hatte.
Das ganz große Highlight sind aber die Kämpfe gegen die Drachen, die immer wieder als Weltenbosse auftauchen und nur in der Gruppe mit anderen Spielern besiegt werden können. Die Schlachten nehmen dabei epische Ausmaße an – samt Explosionen, Flügelschlägen, auf die Drachen gehetzte Bestien und natürlich jede Menge Feuer. Gerade als Elder-Scrolls-Neuling sollte man aber nicht blindlings aus der Gruppe ausbrechen und Alleingänge versuchen, sondern sich auf erfahrenere Spieler verlassen, sonst droht der Feuertod.
Für alle eine Herausforderung
Hat man als Level-1-Charakter überhaupt eine Chance in Elsweyr? Den TESO-Neulingen sei gesagt: Ja, denn dafür sorgt das "One Tamriel"-System, das sämtliche Inhalte von Elsweyr dem Level der Spielfigur anpasst. So haben sowohl langjährige Spieler als auch absolute Beginner dieselbe Herausforderung, wenn sie Elsweyr durchstreifen. Außerdem kann man so auch die Chance nutzen, sich eine neue Spielfigur mit der eingeführten Totenbeschwörer-Klasse anzulegen.
Die neue Klasse zeigt sich erfrischend abwechslungsreich und kämpft mit Elementarschaden, magischen Knochen- und Fleisch-Schilden und Verstärkungen, die auch andere Gruppenmitglieder boosten. Selbst die neue Klasse wurde perfekt in die Welt integriert. So ist Totenbeschwörung als "schwarze Magie" in Elsweyr in Verruf – und wer sie in Städten und Dörfern anwendet, wird schnell mal festgenommen. Toll ist auch, dass Entwickler Zenimax wieder weg vom Levelsystem aus Summerset geht. Statt mit Materialien levelt man Fähigkeiten in Elsweyr einfach wieder durch deren Benutzung hoch.
Elsweyr macht TESO zum Muss
Hatten wir bereits das Hauptspiel und die bisherigen Kapitel richtig gut gefunden, so ist Elsweyr das bisher krönendste Erlebnis in The Elder Scrolls Online. Und es macht es sogar zu einem Muss für jene, die eigentlich mit Massively Multiplayer Online Role-Playing Games so gar nichts anfangen können. Das nämlich, weil es in Verbindung mit der lebendigen Welt in den Drachengefechten eine Dynamik gibt, die anderen MMOs fremd ist.
Statt herumzuklicken und an einer Stelle zu stehen, nutzt The Elder Scrolls Online freie Bewegung mit Ausweich-, Block- sowie Angriffschancen und macht auch das Gelände selbst als Deckung oder strategischen Vorteil nutzbar. Zudem kommt jeder Spieler vom Profi bis zum Neuling in denselben Genuss, da sich das Spiel an den Spieler anpasst. The Elder Scrolls Fans sollten jedenfalls zugreifen – und wer es bisher noch nicht war, ebenso. Katzen und Drachen – wo findet man das sonst so schnell wieder? (rfi)