Hohe Preise, billiges Fertig-Eis! So tricksen Eissalons

Eisliebhaber müssen heuer wieder ein bisschen tiefer in die Tasche greifen. Für eine Kugel muss im Eissalon mittlerweile zwischen zwei und drei Euro hingelegt werden. Preise, bei denen man sich eigentlich qualitativ hochwertiges Eis erwartet. Doch das ist nicht immer der Fall, denn bei der Herstellung wird gerne getrickst.

Mit welchen Schmähs Eis-Liebhaber manchmal an der Nase herumgeführt werden und wie sie die Tricks ganz einfach selbst entlarven können, haben Lisa und Giorgio Leone gegenüber "Heute" verraten.

Grelle Farben ein No-Go

Das Ehepaar bietet in seinen Leones-Eissalons in Wien selbstgemachtes italienisches Gelato an. "Wenn wir von gutem Eis sprechen, dann meinen wir hochwertige Zutaten und keine Aromen", erklärt Lisa Leone.

Auf weniger hochwertiges Eis würden in erster Linie unnatürlich kräftige Farbtöne hinweisen. Himbeereis mit einem grellen Pinkton, Schlumpfeis in dem markanten Blau und auch giftgrünes Pistazieneis seien klare Anzeichen dafür, dass in die künstliche Farbkiste gegriffen wurde. "Natürliches Pistazieneis sollte eher die Farbe von Schlamm haben", so Giorgio Leone. Hier seien Aromen in der Regel auch nicht weit: "Der Einsatz von Farbstoffen bedeutet meist, dass der Eismacher auch vor dem Einsatz von Aromastoffen nicht zurückschreckt."

Eisberge und Markennamen

Ein weiterer Hinweis auf Fertigmischungen seien aufgetürmte Eisberge in offenen Vitrinen: "Das bedeutet, dass viele Stabilisatoren enthalten sind", verrät der Eismacher. Diese machen Speiseeis länger haltbar.

Seine Frau fügt hinzu: "Wenn ein Eissalon 60 Sorten anbietet, dann ist das mit Vorsicht zu genießen, außer dort wartet permanent eine Traube von Menschen, weil sonst ist das Eis garantiert nicht frisch." In den Leones-Läden werden täglich nur zwölf verschiedene Sorten angeboten, die man von außen gar nicht sieht. Diese Pozzetti-Vitrinen, sprich Eis, das unter Deckeln versteckt ist, sei ein wichtiges Qualitätsmerkmal, "weil das Eis hier perfekt gekühlt und geschützt vor Luft und Licht bleibt".

Noch ein Tipp von Giorgio Leone, ist es, auf die Sorten(-namen) zu achten. Denn diese nehmen vorweg, ob es sich um eine selbstgemachte Sorte oder nicht handle. "Schlumpfeis, Smarties, Cookies, etc. sind eingetragene Markenzeichen, die von Industriefirmen als halbfertige Mischungen angeboten werden." Darauf würden auch kleine Schilder in der Vitrine, die mit Logo oder Namen eines Zulieferers versehen sind, hinweisen.