Unterschiede in Wien

"Bizarr": Klimaschutz-Stadtrat wettert gegen Klimabonus

In Wien wird der Klimabonus unterschiedlich bemessen. Je nach Bezirk geht er von 145 Euro bis 195 Euro. Das stößt nicht bei allen auf Verständnis.

Wien Heute
"Bizarr": Klimaschutz-Stadtrat wettert gegen Klimabonus
Klima-Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) kritisierte die unterschiedliche Klimabonus-Höhe in Wien.
Valentin Mazal

Auch heuer wird der Klimabonus wieder ausbezahlt – je nach Wohnort beträgt er zwischen 145 Euro und 290 Euro (2023: 110 Euro bis 220 Euro). Auf der Hand liegt, dass Stadt-Bewohner, die ein gut ausgebautes Öffi-Netz genießen, weniger erhalten, als Land-Bewohner, die auf ihr Auto angewiesen sind.

Doch bei der Bemessung gibt es nicht nur ein Stadt-Land-Gefälle: Auch innerhalb der Bundeshauptstadt gibt es Unterschiede: So wird in 16 Bezirken, darunter etwa Penzing, nur der Mindestbetrag von 145 Euro ausbezahlt. Im Nachbar-Bezirk Hietzing wiederum sind es aber 195 Euro.

Kritik von Klima-Stadtrat

Die Entscheidung, wer mehr bekommt und wer weniger, ist dabei nicht nachvollziehbar. Wohnt man beispielsweise in der Wundtgasse in Liesing, bekommt man 50 Euro mehr als die Nachbarn auf der anderen Seite der Straße. Diese hätten demnach eine bessere Öffi-Anbindung und erhalten deshalb nur 145 Euro.

Auch in den sozialen Medien löste die unterschiedliche Höhe des Klimabonus' innerhalb Wiens Diskussionen aus. So äußerte sich Klima-Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) auf Twitter kritisch: "Klimafreundliches Verhalten gehört belohnt. Dennoch bekommen die Wiener*innen, die im Österreichvergleich viel klimafreundlicher mit den Öffis unterwegs sind, weniger Klimabonus. Dann noch innerhalb Wiens Unterschiede zu machen, ist besonders bizarr", erklärte der 47-Jährige.

red
Akt.