Wirtschaft

"Zum Vergessen" – WIFO-Chef befürchtet jetzt Schlimmes

Trotz optimistischer Prognosen für das Jahresende scheint sich die Wirtschaft nicht zu erholen. WIFO-Chef Felbermayr dämpft jegliche Hoffnungen.

Nicolas Kubrak
Wifo-Chef Gabriel Felbermayr befürchtet eine längere Stagflation.
Wifo-Chef Gabriel Felbermayr befürchtet eine längere Stagflation.
TOBIAS STEINMAURER / APA / picturedesk.com

"Geht's der Wirtschaft gut, geht's uns allen gut." So lautet ein bekannter Slogan, der vor rund 20 Jahren von den österreichischen Wirtschaftskammern lanciert wurde und heute noch immer Aktualität besitzt. Doch der Wirtschaft geht es momentan alles andere als gut – und die Zukunftsprognose von WIFO-Chef Gabriel Felbermayr ist nicht gerade optimistisch.

"Ein Jahr zum Vergessen"

In einem "Krone"-Interview sprach der Top-Experte von einer Stagflation – also einem Stillstand des Wirtschaftswachstums bei hoher Inflation – die "noch länger andauern könnte". 2023 werde "wohl ein Jahr zum Vergessen", so Felbermayr. Zum einen seien Österreichs wichtigsten Handelspartner, Deutschland und Italien, in wirtschaftlichen Schwierigkeiten, zum anderen stecke die heimische Industrie in einer Rezession. Der WIFO-Chef sprach auch den Einfluss von Unwetterschäden an, den man nicht unterschätzen solle. "Da können z.B. Lieferketten durch Hochwasser unterbrochen werden, der Konsum leidet. Finanzmittel, die die Katastrophen-Folgen abfedern, fehlen dafür woanders", sagte Felbermayr zur "Krone".

Spitzenreiter bei Löhnen

Auch die hohen Lohnabschlüsse würden laut WIFO-Chef eine Rolle spielen. Österreich sei bei den Löhnen Spitzenreiter in Europa. "Natürlich wird versucht, das auf die Preise zu überwälzen. Das gelingt dort, wo es wenig Wettbewerb gibt", so der Experte. Ein Prozent Erhöhung bedeute im Schnitt 0,3 bis 0,5 Prozent. 

Felbermayr forderte im Interview Anreize, um die Investitionen wieder zu beleben. Als mögliche Beispiele nannte er die Erleichterung von Abschreibungen sowie die Erhöhung von Freibeträgen. "Der Staat könnte mehr Geld für die Verbesserung der Infrastruktur in die Hand nehmen, z.B. die Sanierung aller öffentlichen Gebäude vorziehen. Die Energiewende sollte man durch raschere Genehmigungen beschleunigen." 

Inflation geht zurück

Es gibt aber auch gute Nachrichten: Die Inflation ist im Juli auf sieben Prozent gesunken, der niedrigste Wert seit März 2022 – "Heute" berichtete. Das bestätigte auch der WIFO-Chef und fügte hinzu, dass die Inflation in den nächsten Monaten weiter sinken werde. "Da es weniger Nachfrage gibt, gehen z.B. die Preise bei Rohstoffen und Industriegütern nach unten", erklärte er. Der Krieg in der Ukraine spiele dabei überhaupt keine Rolle mehr. "Der Energiemarkt hat sich stabilisiert".

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