Diskriminierung

Schlimmer Verdacht: Mann wegen Homosexualität gekündigt

Im März verliert ein Wiener überraschend seinen Job. Der Grund – so wird es ihm zugetragen – ist wohl seine sexuelle Orientierung.

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Schlimmer Verdacht: Mann wegen Homosexualität gekündigt
Ein Wiener wurde im März überraschend entlassen, davor soll er aufgrund seiner Homosexualität diskriminiert worden sein (Symbolbild).
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Es ist wohl ein unfassbarer Fall von Diskriminierung, der "Heute" zugetragen wurde. Vor zwei Monaten verlor Florian (Name von der Redaktion geändert) seine Arbeit in einem Wiener Altersheim. Die Kündigung hat ihn völlig überrumpelt, es schien keinen Grund dafür zu geben. Wenig später erfuhr der Wiener allerdings im Gespräch mit einer ehemaligen Arbeitskollegin, dass seine sexuelle Orientierung bei den Mitarbeitern und dem Direktor mehrfach Thema war. Der Mann glaubt, dass darin der Grund seiner Kündigung liegt.

Der 36-Jährige war von Dezember 2023 bis März 2024 als Büroangestellter in einem Pensionistenwohnhaus angestellt. Dann kam die Entlassung. Die Informationen der ehemaligen Kollegin machen den Wiener sprachlos und traurig.

Wiener fühlt sich diskriminiert, möchte klagen

Die Schilderungen der Frau beziehen sich auf eine Zeit, als der 36-Jährige noch im Betrieb gearbeitet hat. "Der Direktor fragte meine Kollegin, ob ich schwul sei. Sie hat darauf nicht geantwortet. Kurz darauf wurde sie von ihm erneut darauf angesprochen. Daraufhin bejahte sie die Frage, verstand allerdings nicht, warum das relevant sei", berichtete der Wiener. Der Direktor soll daraufhin der Dame geantwortet haben: "Ist okay, nein, eigentlich ist es nicht ok". "Heute" stand mit der Mitarbeiterin im Kontakt, sie bestätigte die Vorfälle, möchte allerdings anonym bleiben.

Florian sei gerade dabei, gemeinsam mit der Gleichbehandlungsanwaltschaft eine Klage vorzubereiten: "Was mich sehr belastet ist, dass unsere Community noch lange nicht dort angekommen ist, wo wir eigentlich sein sollten. In einem Land, in welchem die sexuelle Orientierung keine Rolle spielen sollte. Auch belastet mich sehr, dass der Vorfall niemanden interessiert, da alles abgestritten wird und angeblich eine Diskriminierung nie stattgefunden hätte. Ich selbst kann seit der Kündigung kaum eine Nacht durchschlafen, da mich das ganze sehr belastet, vor allem weil es ein langwieriger Prozess ist."

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Unternehmen weist Vorwürfe zurück, Prüfung nicht abgeschlossen

Auf "Heute"-Anfrage äußerte sich das Unternehmen wie folgt zu den Vorwürfen: "Wir halten fest, dass es sich hierbei um einen anhängigen Rechtsstreit handelt, zu dem wir derzeit keine Auskunft geben können. Die erhobenen Vorwürfe weisen wir dennoch ausdrücklich zurück. Selbstverständlich prüfen wir jegliche Vorwürfe bezüglich Diskriminierung sorgfältig in alle Richtungen. Die Prüfung zum konkreten Anlassfall ist noch nicht abgeschlossen."

Laut dem Unternehmen konnten zu diesem Fall bis dato noch keine Anhaltspunkte für diskriminierendes Verhalten seitens der Mitarbeiter festgestellt werden. Darüber hinaus würde man Diversität und Offenheit in betroffenem Unternehmen großschreiben. "Das Engagement beschränkt sich dabei nicht auf temporäre Aktivitäten, sondern ist fester Bestandteil unserer Unternehmensphilosophie und gelebter Alltag", so der Betrieb abschließend.

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    • Ein Wiener Mann wurde überraschend aus seinem Job in einem Altersheim entlassen, nachdem er erfuhr, dass seine sexuelle Orientierung in Gesprächen thematisiert wurde
    • Er fühlt sich diskriminiert und bereitet eine Klage mit der Gleichbehandlungsanwaltschaft vor, während das Unternehmen die Vorwürfe zurückweist und angibt, dass die Prüfung noch nicht abgeschlossen ist
    red
    Akt.