"American History X"

Neonazi ist nun strenggläubiger Jude

Als Ex-Neonazi Frank Meeink (48), seine DNA testen ließ, erfuhr er, dass er jüdische Vorfahren hat. Nun lebt er die Religion.

20 Minuten
Neonazi ist nun strenggläubiger Jude
Heute lebt Meeink streng nach dem Buchstaben des jüdischen Glaubens.
Frank Meeink

Der Neonazi, der Edward Norton als Vorbild für die Skinhead-Figur in "American History X" inspirierte, hat enthüllt, dass er jetzt ein gläubiger Jude ist, nachdem er sein Leben umgekrempelt hatte und seine Herkunft durch einen DNA-Test entdeckt hat.

Frank Meeink (48) war in den frühen 1990er-Jahren der Anführer einer gewalttätigen rechtsextremen Gruppe und ging mit Gewalt gegen "Feinde" vor, die sich seinem Versuch, einen Rassenkrieg zu schüren, in den Weg stellten. Er war stark antisemitisch eingestellt und trug ein auf den Hals tätowiertes flammendes Hakenkreuz zur Schau. Meeink wetterte gegen die, wie er es nannte, "zionistische Besatzungsregierung" und glaubte, die Juden seien "die Wurzel allen Übels".

Läuterung hinter Gittern

Mit 17 Jahren wurde Meeink verhaftet, nachdem er einen Mann fast getötet und einen anderen entführt hatte. Weil er dabei eine Faustfeuerwaffe benutzte, wurde er als Erwachsener verurteilt und zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Der Aufenthalt im Gefängnis veränderte sein Leben: Der knallharte "White Supremacy"-Vertreter freundete sich mit schwarzen Mitgefangenen an und spielte mit ihnen Football und Basketball. Später sagte er, dass er von People of Color in Haft mehr Anerkennung erhielt als von den Skinheads.

Nach seiner Entlassung ging er zurück nach Philadelphia und engagierte sich in einem Projekt namens "Harmony Through Hockey", welches versuchte, Jugendliche mit Sport von Drogen und Gewalt fernzuhalten. Zudem besuchte er Schulen, wo er Vorträge gab. Seine Geschichte wurde zur Grundlage des oscarnominierten Films "American History X" mit Edward Norton in der Hauptrolle des Skinheads Derek Vinyard.

DNA-Test enthüllte jüdisches Erbe

Nun hat Meeinks Leben eine weitere starke Wendung genommen. Weil ein Freund behauptet hatte, er "sehe jüdisch aus", machte er einen DNA-Test beim Unternehmen "23andMe" – und fand heraus, dass er mütterlicherseits jüdische Vorfahren hat, was ihn der Tradition gemäß auch zu einem Juden machte.

Meeink nahm das Erbe an – und wie die "New York Post" exklusiv berichtet, lebt er jetzt streng nach den Gesetzen der jüdischen Religion: Er betet dreimal täglich, trägt den Gebetsmantel Tallit und den Gebetsriemen Tefillin der strenggläubigen Juden, geht in die Synagoge, besucht drei Tora-Lektionen pro Woche und ernährt sich koscher.

"Das, was ich am Judentum liebe, ist, dass es heißt: 'Liebe den Herrn, deinen Gott.' Und dass man seinen Gott keinem anderen aufzwingen muss. Ich möchte versuchen, diese Beziehung zu Gott aufzubauen", sagte Meeink. Sein Glaube habe ihm Demut und Bescheidenheit verliehen, die ihn befähigten, sich für andere einzusetzen.

Die Bilder des Tages

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>27.04.2024: Nach K.o.-Tropfen: Wienerin wacht neben U-Bahngleis auf</strong>. Lena wurden schon zweimal Drogen in den Drink geschüttet. Einmal lag sie Stunden bewusstlos in der U-Bahn, erzählt sie in der ATV-Doku "Reingelegt". <strong><a data-li-document-ref="120032976" href="https://www.heute.at/s/nach-ko-tropfen-wienerin-wacht-neben-u-bahngleis-auf-120032976">Weiterlesen &gt;&gt;</a></strong>
    27.04.2024: Nach K.o.-Tropfen: Wienerin wacht neben U-Bahngleis auf. Lena wurden schon zweimal Drogen in den Drink geschüttet. Einmal lag sie Stunden bewusstlos in der U-Bahn, erzählt sie in der ATV-Doku "Reingelegt". Weiterlesen >>
    ATV

    Auf den Punkt gebracht

    • Der ehemalige Neonazi-Führer Frank Meeink entdeckte durch einen DNA-Test seine jüdischen Wurzeln und wandte sich daraufhin strenggläubig dem Judentum zu, nachdem er sein Leben umgekrempelt hatte
    • Nach einer Reform und einer Haftstrafe für seine rechtsextremen Aktivitäten setzte er sich für Gewaltprävention bei Jugendlichen ein und lebt nun ein strenggläubiges jüdisches Leben
    20 Minuten
    Akt.