Wien

"Falco würde über mich sagen: Der Bursch bemüht sich!"

Musical-Newcomer Moritz Mausser schlüpft in die Rolle des Ausnahmekünstlers. "Heute" durfte sich bei einer öffentlichen Probe ein erstes Bild machen.

Yvonne Mresch
Soeben zurück von der Tour wird Neo-Star Falco von der Presse umzingelt. Es missfällt ihm nicht, passend dazu stimmt er "Egoist" an.
Soeben zurück von der Tour wird Neo-Star Falco von der Presse umzingelt. Es missfällt ihm nicht, passend dazu stimmt er "Egoist" an.
Stefanie J. Steindl

60 Millionen verkaufte Tonträger, zahlreiche Nummer 1-Hits und Songs in Hitparaden von 27 Ländern machten Falco zu einer der erfolgreichsten Popgrößen Europas. Kein Wunder also, dass sein Werk bereits zahlreich auf den Bühnen dieser Welt präsentiert wurde. Nun wolle man etwas "gänzlich Neues" schaffen, nämlich den sensiblen Menschen hinter dem Künstler entdecken, stellt Christian Struppeck, Musical-Intendant der Vereinigten Bühnen Wien, in Aussicht. "Rock me Amadeus – das Falco-Musical" feiert am 7. Oktober Premiere im Wiener Ronacher. Bei einem Probeneindruck wurden nun erstmals Ausschnitte präsentiert.

23-jähriger Student schlüpft in die Hauptrolle

Gespannt waren Presse und Zuseher vor allem auf einen: Moritz Mausser, 23 Jahre, Musical-Student und nun tatsächlich bereits Hauptdarsteller bei dieser Welturaufführung. "Es ist der Wahnsinn, auf so etwas kann man sich nicht vorbereiten", sagt er im "Heute"-Talk. "Mit so einem Charakter die Karriere zu starten – besser geht's nicht. Ich hätte mir das nie zu träumen gewagt." 

Auf der Probebühne des Ronacher präsentierte Mausser gemeinsam mit der Cast Ausschnitte aus "Egoist", "The Sound of Musik" und selbstverständlich "Rock me Amadeus". Besonders bewegt ist der Newcomer von Falcos Song "Ganz Wien": "Es ist ein Lied aus seinem früheren Schaffen und repräsentiert den jungen Künstler. Ich selbst kann als junger Künstler den anfänglichen Werdegang natürlich nachvollziehen."

Die Kreativität bleibt aus: Der junge Hans Hölzel (Moritz Mausser) gerät in einen Konflikt mit Manager Horst (Andreas Lichtenberger).
Die Kreativität bleibt aus: Der junge Hans Hölzel (Moritz Mausser) gerät in einen Konflikt mit Manager Horst (Andreas Lichtenberger).
Stefanie J. Steindl

Den Fokus im Stück legen sowohl Leading Team als auch der Protagonist auf die innere Zerrissenheit des Künstlers: "Wenn er nicht getrunken hat, war er lieb, zuvorkommend, wertschätzend und respektvoll", erklärt Mausser. "Aber er hatte ein echtes Alkoholproblem und trank er, kam eine andere Seite zum Vorschein. Er war ungut und egoistisch, für die Leute um ihn herum war das nicht immer einfach. Aber genau dieser Konflikt, diese Seite lässt sich sehr gut in einem Musical verarbeiten. Theater lebt von Konflikt und das ist natürlich ein gefundenes Fressen für jeden motivierten Schauspieler."

Acht Meter großer Falco-Kopf auf der Bühne

Um die Zerrissenheit auch bildlich darzustellen, wurde die Rolle des "Falco Alter Ego" ins Leben gerufen, dargestellt von Musicalstar Alex Melcher, der jedoch bei der Probe noch nichts zum Besten gab. Das hat einen Grund: Die Umsetzung wird noch nicht verraten. "Ich sage nur so viel, ich bin keine reale Person, sondern so etwas wie ein Antrieb, eine innere Stimme Falcos. Wir stecken aber mitten im Prozess und es gibt hier verschiedene Möglichkeiten, die wir entwickeln", so Melcher. 

Eines verrät Regisseur Andreas Gergen und spielt damit gleichzeitig auf das Bühnenbild an: "Es wird einen acht Meter großen Falco-Kopf auf der Bühne geben, der sich öffnet und in dem man als Zuseher dann reinschauen kann, wenn sich die innere Stimme zu Wort meldet." Sein größtes Anliegen, so Gergen, sei, den Charakter des Hans Hölzel verständlich zu machen. "Ich wünsche mir, dass die Leute rausgehen und sagen: Jetzt versteh ich den Typen!"

"Moritz ist ein besonderer Mensch"

Immer wieder von Neuem begeistert ist Katharina Gorgi, die in die Rolle von Falcos Partnerin Isabelle schlüpft, von ihrem jungen Bühnenpartner Moritz Mausser: "Er ist so ein besonderer Mensch. Ich beobachte ihn und finde es total spannend zu sehen, wie er die Rolle jeden Tag neu kreiert und entdeckt. Er hat schon viele Leute getroffen, die damals live dabei waren und wir unterhalten uns auch in der Freizeit ständig über Isabella und Hans", lacht sie. 

Nervosität vor Welturaufführung

Das Publikum scheint Vertrauen in das neue VBW-Projekt zu haben, mit dem Vorverkauf sei man sehr zufrieden, betont Struppeck. "Wir bemühen uns, den Erwartungen stand zu halten. Das spornt an und macht ehrgeizig." Mittlerweile macht sich bei dem ein oder anderen auch deshalb schon Nervosität breit: "Es ist unwirklich, dass in einem Monat Premiere ist", so Mausser. "Ich versuche, wenig darüber nachzudenken, sonst kommt der Stress."

Was wohl Falco zu dem ganzen sagen würde? Hauptdarsteller Mausser fällt direkt in den typischen Slang: "Geh, schauts, der Bursch bemüht sich. Gehts hin!" Tickets und Infos auf www.musicalvienna.at

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