Tierisch herzlos

30 Welpen sollten 3000 Kilometer in Transportbox sitzen

Auf der A2 Richtung Italien konnte ein Hundeschmuggler aus der Slowakei gestoppt werden. 30 Welpen im Kofferraum sollten nach Algerien gehen.

30 Welpen sollten 3000 Kilometer in Transportbox sitzen
30 Schmuggel-Hundewelpen konnte auf der A2 Richtung Italien aus einem Kofferraum gerettet werden.
©apa

Es ist doch immer wieder verblüffend, was vermeintliche Hundeliebhaber in Kauf nehmen, um einen "billigen" Welpen der Rasse XY herzen zu können. Offenbar wurde aus Algerien eine Großbestellung an einen slowakischen Rassevermehrer geschickt, der auch prompt 30 (!) Hundebabys diverser Rassen und Größen in den Kofferraum setzte. Schnurstracks sollte die etwa 3.000 Kilometer lange Strecke von der Slowakei bis nach Algerien über Barcelona mit den viel zu jungen Hundebabys zurücklegt werden. Geht’s noch?

Glücklicherweise waren unsere Beamten der Zollkontrolle auf der A2 Richtung Italien so vif, dass sie den Braten aus dem Kofferraum buchstäblich gerochen hatten und die winzig kleinen und bereits gesundheitlich angeschlagenen Hundebabys beschlagnahmten.

Das Bild des Grauens

In dem PKW-Kofferraum des 46-jährigen Lenkers befanden sich 12 Transportboxen mit insgesamt 30 Hundewelpen. Der Slowake führte in seinem Auto auch die dazugehörigen Tierpässe mit. Er gab an, die Tiere für 5.700 Euro gekauft zu haben und sie über Barcelona nach Algerien bringen zu wollen. Er legte auch verschiedene Unterlagen vor, um seine Aussagen zu bestätigen. Am Verkehrskontrollplatz Arnoldstein gab es aber dann kein Weiterkommen mehr für den offensichtlichen Welpenhändler.

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    Ende April 2024 konnten Zöllnerinnen und Zöllner gemeinsam mit der Polizei 30 in Käfigen zusammengepferchte Hundewelpen verschiedenster Rassen aus einem Fahrzeug retten.
    Ende April 2024 konnten Zöllnerinnen und Zöllner gemeinsam mit der Polizei 30 in Käfigen zusammengepferchte Hundewelpen verschiedenster Rassen aus einem Fahrzeug retten.
    ©apa

    Bei der Überprüfung der Tierpässe durch die Zollorgane kamen Zweifel an der Altersangabe auf. Daraufhin wurden die Hundewelpen beschlagnahmt und zur Amtstierärztin gebracht. Die Veterinärin konnte anhand der fehlenden Milchzähne feststellen, dass die Hundebabys viel zu jung für den Transport seien. Außerdem wurde in Folge festgestellt, dass die Welpen in einem gesundheitlich äußerst schlechten Zustand sind.

    Auch Qualzucht

    "Einmal mehr wurde auf erschreckende Art bewiesen, wie wichtig die Arbeit der heimischen Zollbeamten nicht nur zum Schutz von uns Menschen, sondern auch für Tiere ist. Ich danke den Mitarbeitern des Zollamts Österreich, die im Kampf gegen Tierschmuggel und Tierquälerei so wichtige Arbeit leisten, um Tierleid zu verhindern", so Finanzminister Brunner.

    Die aufgegriffenen Hunderassen waren Cavalier King Charles Spaniel, Zwergdackel, Pomeranian, Malteser, französische Bulldoggen und Pudel, wobei es sich bei den Zwergdackeln und den französischen Bulldoggen um eine sogenannte Qualzucht handelt. Die Tiere wurden einem Tierheim übergeben.

    Mehrere Vergehen

    Dem Mann droht nun zumindest eine hohe Geldstrafe, aufgrund Verstöße gegen das Tierseuchengesetz, dem Tierschutzgesetz und Dokumentenfälschung. Doch die Welpenmafia wird es immer wieder versuchen, solange es Menschen gibt, die Rassehunde als Bestellware aus dem Internet "konsumieren".

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein Hundeschmuggler aus der Slowakei wurde auf der A2 Richtung Italien gestoppt, als er 30 Welpen im Kofferraum transportieren wollte
    • Die Tiere sollten nach Algerien gebracht werden, jedoch wurden sie von den Zollbeamten beschlagnahmt, da sie viel zu jung und in einem schlechten gesundheitlichen Zustand waren
    • Der Mann wird nun wegen Verstößen gegen das Tierseuchengesetz, dem Tierschutzgesetz und Dokumentenfälschung bestraft
    • Die geretteten Welpen wurden einem Tierheim übergeben
    red, tine
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